Das Rechtssystem im Islam

Es ist ein unabhängiges Verwaltungssystem in der Islamischen Regierung, das darauf ausgerichtet ist, alle Arten von Rechtsstreiten unter den Leuten zu lösen. Der Islam ist ein System, das die Rechte der Öffentlichkeit garantiert. Das System sichert auch die Herstellung von Gerechtigkeit unter den Menschen, stoppt Unterdrückung und bestraft Unterdrücker. Das Islamische System folgt den Richtlinien von Allah und der Sunnah (Tradition) des Propheten. Es gibt spezielle Kriterien für die Ausübung eines Postens im Islamischen Rechtssystem. Es folgt eine systematich zusammengefasste Liste der erforderlichen Kriterien:
Der Bewerber muss reif, geistig normal und zurechnungsfähig sein. Der Bewerber muss fit und gesund sein, damit er die Schwierigkeiten und Anforderungen seiner Tätigkeit überwinden kann.

Der Bewerber muss gut ausgebildet und über die Schri´ah, die Islamischen Gesetze und die Regeln des Erlaubten und Verbotenen im Islam informiert sein. Zusätzlich muss eine solche Person die Fähigkeit und den Sinn zwischen erlaubten und unerlaubten Dingen zu differenzieren besitzen. Außerdem muss er die Fähigkeit besitzen, zu beschließen, bewerten und Richtsprüche über weltliche und religiöse Angelegenheiten zu erlassen.

Der Bewerber muss über einen ehrenwerten, würdigen, ehrlichen und äußerst sittlichen Charakter verfügen. Er sollte ein Mann von aufrichtigem Benehmen sein, damit seine Richtsprüche auch von der gegnerischen Partei der Auseinandersetzung akzeptiert werden.

Darüberhinaus genießt jede Einzelperson in der Islamischen Gesellschaft unabhängig von seinem Glauben oder seiner religiösen Zugehörigkeit, seinem Rang oder gesellschaftlichen Stellung bestimmte Rechte. Es folgt eine Zusammenfassung solcher Rechte:
Das Recht ein Gerichtsurteil gegen Unterdrücker zu ersuchen. Eine Einzelperson darf seinen Unterdrücker am Gerichtshof anzeigen.

Zusätzlich basiert er auf dem Hadith des Gesandten Allahs y, in dem er ´Ali anwies, als er ihn als Richter einsetzte. "Wahrlich, Allah y soll dein Herz leiten und deine Zunge [mit der Wahrheit] festigen. Wenn der Kläger und der Angeklagte vor dir sitzen, so erlasse keinen Richtspruch für einen, bevor du die Stellungnahme des anderen gehört hast, wie du den ersten gehört hast." (Abu Dawud, Hadith Nr. 3582.)

Gemäß dem Islam ist jeder unschuldig, bis seine Schuld bewiesen wird. Dies hat seine Grundlage in dem Hadith des Gesandten Allahs: "Wenn den Menschen [Urteile nur] aufgrund ihrer Behauptungen [und Stellungnahmen] gegeben würden, würdest du Leute sehen, die behaupten, andere töteten [ihre Verwandten] und besitzen ihren Reichtum. Trotzdem muss der Angeklagte einen Schwur leisten." (Bukharyy, Hadith Nr. 1711 und Muslim, Hadith Nr. 4277.)

Baihaqis Bericht sagt: "Der Beweis muss von dem Kläger gebracht und ein Schwur muss von dem Angeklagten geleistet werden." Der Islam garantiert Rechte gegen den Verdacht. Die Anklage aus Verdacht beraubt den Verdächtigten nicht seiner ihm zustehenden Rechte. Ein Verdächtigter darf nicht gegen seinen Willen gezwungen werden, irgendetwas zu sagen oder zu tun. Ein Verdächtigter darf keinesfalls gefoltert werden. Ein Verdächtigter darf keiner Gewalt, Grausamkeit oder Härte ausgesetzt werden, um ihn zu irgendeiner Aussage zu bewegen. Dies basiert auf dem Hadith des Gesandten Allahs: "Allah übersieht (vergibt) folgende Dinge meiner Ummah, Gemeinschaft [sie sind nicht verantwortlich]: Irrtum, Vergesslichkeit und was sie zu tun gezwungen worden sind [gegen ihren eigenen Willen]." (Ibn Maağah, Hadith Nr. 2053.)

Es wird ferner berichtet, dass der zweite Khalif, ´Umar bin Al- Khattab sagte: "Wenn du eine [verdächtigte] Person hungern, sich ängstigen oder sie einsperren lässt, so erwarte nicht von ihm, dass er sicher ist und erwarte nicht von ihm, dass er gegen seine eigene Seele aussagt." (Diese Aussage wird von Abu Yusuf in seinem Buch Al-Kharaj berichtet.)

Der Islam stellt die persönliche Verantwortlichkeit fest. Das bedeutet, niemand kann für die Fehler anderer verantwortlich gemacht werden. Anklage, Verdacht, Störung und Bestrafung muss auf schuldige Personen beschränkt bleiben. Familienmitglieder dürfen seine Strafe nicht teilen. Dies basiert auf der Ajat aus dem Qur´an al-Karim Sura Fussilat (Erklärt!), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Wenn jemand das Rechte tut, so tut er es für sich selbst; und wenn jemand Böses tut, so handelt er gegen sich selbst. Und dein Herr ist niemals ungerecht gegen die Menschen. [41:46]

Darüberhinaus hat es folgenden Hadith des Gesandten Allahs zur Grundlage: "Niemand soll [schuldig]gesprochen werden für die falsche Tat seines Bruders oder Vaters." (Nasaa´i, 8:53.)

Der Islam schreibt einen spezifischen Verhaltenskodex für Richter vor, der eingehalten werden sollte. Der Brief von ´Umar bin Al- Khattab an einen der ernannten Richter beinhaltet die Richtlinien für Richter. Der Brief lautet:
"Vom zweiten Khalif, ´Umar bin Al-Khattab, dem Diener Allahs, an ´Abdullah bin Qais. Friede sei mit dir. Die Rechtssprechung unter [streitenden] Menschen ist eine präzise und verpflichtende Angelegenheit, die sorgfältig verfolgt und ausgeübt werden sollte. Du solltest [dein Bestes tun und] versuchen, die vor dir anwesenden Menschen zu verstehen. Außerdem [mache dir klar,] niemand wird von einem Recht Nutzen haben, das nicht [ordentlich] ausgeführt wird. Bemesse die [streitenden] Personen in deinem Gericht mit gleichen Blicken und Sitzungen, damit eine beeinflussbare Person nicht meint, einen Vorteil wegen seines [hohen] Status zu besitzen. Desweiteren, damit eine schwache Person nicht die Hoffnung verliert, weil sie Ungerechtigkeit in deinem Gericht befürchtet. Der Kläger muss einen Beweis erbringen. Ein Angeklagter muss einen Schwur leisten, wenn er die Anklage zurückweist und die Behauptung des Klägers verneint. Die Streitenden können untereinander einen Kompromiss wählen. Allerdings ist ein Kompromiss nicht annehmbar, wenn er eine unerlaubte Sache in eine erlaubte umwandelt oder umgekehrt. Wenn du an einem Tag ein Urteil fällst, aber bei einer wiederholten Betrachtung am folgenden Tag entdeckst, dass du einen Fehler gemacht hast, und der Richtspruch, den du abgegeben hast ist nicht richtig, dann [eröffne den Fall erneut] und erlasse den richtigen Richtspruch. Du musst dir darüber im Klaren sein, dass es [viel] besser ist, das Urteil richtigzustellen als weiter dem Falschen nachzugeben. Versuche die verwirrenden Angelegenheiten zu verstehen, die weder in Qur´an noch in der Sunnah, der überlieferten Handlungsweise des Propheten, einen Text besitzen, der sie unterstützt. Du solltest ähnliche Regelungen, Richtsprüche und Fälle studieren und dann demgemäß entscheiden, nachdem du ein ausreichendes Wissen darüber bekommen hast. Versuche, die Dinge auszuwählen, die Allah am meisten liebt und solche, die der Wahrheit am nächsten sind. Gib dem Kläger, der etwas behauptet, das gerade nicht gegenwärtig ist, Gelegenheit einen Beweis zu erbringen, indem du ihm einen bestimmten Termin setzst. Wenn ein solcher Kläger einen stichhaltigen Beweis erbringt, entscheide den Fall zu seinem Vorteil. Wenn ihm dies nicht gelingt, so richte gegen seinen Fall. [Du musst wissen,] alle Muslime sind vertrauenswürdig, was die Zeugenaussage angeht, ausser einer Person, die wegen irgendeiner schämenswerten Tat in der Islamischen Gesellschaft ausgepeitscht worden ist oder einer Person, die für falsche Zeugenaussagen bekannt ist oder einer Person, die entweder ein Verwandter oder ein entfernter Verwandter des Klägers ist. [Du solltest ebenfalls wissen, dass] Allah auf alle verborgenen Geheimnisse der Menschen Acht gibt und dir hilft, mit Hilfe von stichhaltigen Beweisen [zu richten]. Desweiteren darft du dir keine Sorgen machen, nicht intolerant werden oder dich über die um rechtliche Dinge streitenden Leute beschweren, wo doch Allah die Geduldigen belohnt und mit den Ergebnissen zufrieden ist. [Du musst auch wissen,] wenn eine Person eine gute innere Beziehung zu Allah besitzt, wird Allah [sicherlich] die Beziehungen dieses Mannes mit der Öffentlichkeit verbessern." (Tirmidhi, Hadith Nr. 3472.)

Für weitere Informationen zu diesem Thema ziehen sie Bücher über die Rechtssprechung im Islam zu Rate.

Husbah, Verantwortlichkeitssystem im Islam:

Husbah ist ein freiwilliges Verantwortlichkeitssystem im Islam. Der Hauptgrund für die Husbah ist, die Schari´ah in der Islamischen Gesellschaft zu festigen. Husbah benutzt das Prinzip "Gutes gebieten und Schlechtes verbieten", um die Schari'ah durchzusetzen. Die Schari´ah diszipliniert jene, die öffentlich Schämenswertes, Unerlaubtes oder Ähnliches tun. Darüberhinaus behalten die Husbah- Leute jegliche unerlaubten Handlungen im Auge, wie Betrügen, Klauen und Verkaufen illegaler oder verbannter Dinge und Güter. Husbah überprüft auch die Monopolisierung des Grundbedarfs der Menschen. Ausserdem beobachtet und verfolgt die Husbah beschädigte öffentliche Einrichtungen, um sie ordentlich wiederaufzubauen und die Menschen vor physischen Schäden zu bewahren. All diese freiwilligen Tätigkeiten der Husbah haben ihre Grundlage in der Ajat im Qur´an al-Karim Sura Al-Imran (Das Haus Imran) 3:110, die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Ihr seid die beste Gemeinde, die für die Menschen entstand. Ihr gebietet das, was Rechtens ist, und ihr verbietet das Unrecht, und ihr glaubt an Allah. [3:110]

Husbah beinhaltet ebenfalls die Angst vor Allahs Strafe. Dies ist begründet durch die Ajat im Qur´an al-Karim Sura Al-Maidah (Der Tisch), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Verflucht wurden die Ungläubigen von den Kindern Israels durch die Zunge Davids und Jesus´, des Sohnes der Maria. Dies, weil sie ungehorsam waren und (gegen die Gebote) verstießen. Sie hinderten einander nicht an den Missetaten, die sie begingen. Übel wahrlich war das, was sie zu tun pflegten. [5:78-79]

Jeder Einzelne in der Islamischen Gesellschaft soll eine aktive Rolle in der Husbah annehmen und das Gute gebieten und das Schlechte verbieten. Diese Rolle wird gemäß der individuellen Fähigkeiten und Stellung ausgeübt. Dies ist durch den Hadith des Gesandten Allahs begründet: "Wer eine [unmoralische] nicht annehmbare Tat sieht, die [in der Islamischen Gesellschaft] ausgeführt wird, muss sie mit seiner eigenen Hand verändern [richtigstellen]. Wenn er dies nicht vermag, dann soll er seine Zunge benutzen [die Handlung verbal ablehnen und die Person freundlich anweisen, damit aufzuhören]. [Schließlich] wenn er auch dies nicht vermag, dann soll er sein Herz benutzen [die Handlung im Herzen ablehnen und erklären, dass er/sie es hasst, eine solche falsche Tat in der Islamischen Gesellschaft zu sehen]. Dies ist der geringste [Grad] des Glaubens." (Muslim, Hadith Nr. 78.)


>Das Verbessern eines Fehlers darf eingeschränkt werden, wenn seine Auswirkungen die Situation verschlechtern und erschweren würden. Die Religion des Islam, mit der Muhammad geschickt wurde, und die vorzüglichen und weisen prophetischen Aussprüche formulieren die Menschenrechte in einem einzigen Satz: "Wahrlich, euer Blut, euer Reichtum und eure beschützten Dinge sind für andere nicht erlaubt. All diese sind genauso heilig wie dieser respektierte Tag, dieser respektierte Monat und diese respektierte Stadt..." (Bukharyy, Hadith Nr. 105.)

Die meisten der Menschenrechte fallen unter diese Aussage, die aus der Abschieds-Pilgeransprache des Gesandten Allahs y stammt. Tatsächlich stellte der Islam alle Gesetze und Regelungen auf, um die Rechte der Menschen zu bewahren und zu verteidigen. Er beinhaltet auch Warnungen vor den strengsten Strafen für Gesetzesbrecher.
Es folgt eine Deklaration, die in Kairo über die Menschenrechte im Islam verfasst wurde. Es soll betont werden, dass die in dieser Deklaration aufgelisteten Rechte lediglich Richtlinien und allgemeine Regeln darstellen. Rechte sind gemäß dem Islam wie Ringe, die einander unterstützen, miteinander verbunden. Die allgemeinen Prinzipien und Regeln der Menschenrechte im Islam werden in zwei Gruppen unterteilt. Konsequenterweise wird diese grobe Einteilung noch in verschiedene weitere Unterkategorien unterteilt. Dies benötigt eine längere Erläuterung, wenn wir auf die Einzelheiten eingehen würden. Deshalb werden wir nur Hinweise und Anhaltspunkte nennen. Weitere Details kann der interessierte Leser ausführlicherer Literatur über Menschenrechte im Islam entnehmen. Es ist richtig, zu sagen, dass der Islam kam, um alle Menschenrechte zu bewahren und um die Menschen sowohl in diesem Leben als auch im Jenseits glücklicher zu machen. (Islamische Deklaration der Menschenrechte)

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen!

Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Al-Huğurat (Die Gemächer), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Oh ihr Menschen, Wir haben euch aus Mann und Frau erschaffen und euch zu Völkern und Stämmen gemacht, auf dass ihr einander erkennen möget. Wahrlich, vor Allah ist von euch der Angesehenste, welcher der Gottesfürchtigste ist. Wahrlich, Allah ist Allwissend, Allkundig. [49:13]

Die Mitgliedsstaaten der Islamischen Kongress-Organisation, die vollen Glauben in Allah besitzen, den Schöpfer aller Wesen, den Gewährer aller Gaben, Ihn, der den Menschen in bester Form und Gestalt erschaffen, und ihn geehrt hat, indem Er ihn als Statthalter auf der Erde eingesetzt hat. Allah hat den Menschen befähigt, das Land, das Er erschaffen hat, zu bebauen, umzugestalten und zu erhalten. Allah hat den Menschen anvertraut, den Göttlichen Lehren und Pflichten treu zu bleiben und ihm alles in den Himmeln und auf der Erde zur Verfügung gestellt.

Der Glaube an die Botschaft Muhammads, der mit der Rechtleitung und der wahren Religion als Gnade für die Menschen gesandt worden ist, ein Befreier aller versklavten Menschen, ein Vernichter aller Tyrannen und arroganten Menschen in seinem Leben.

Der Gesandte Allahs erklärte wirkliche Gleichheit unter den Menschen aller Arten. Es gibt keinen Vorzug einer Person über eine andere, ausser im Grad des Glaubens. Der Gesandte Allahs beseitigte alle Unterschiede zwischen den Menschen, die Allah, der Allmächtige aus einer einzigen Seele geschaffen hat.

Der reine monotheistische Glaube, auf dem der Islam aufbaut, wo alle Menschen dazu aufgerufen und dazu eingeladen werden, nichts neben Allah anzubeten, Ihm nichts im Gottesdienst beizugesellen und Ihm keinen Rivalen zur Seite zu stellen oder jemand anderen als Allah anzubeten. Dieser monotheistische Glaube ist der, welcher die wirkliche Grundlage der Freiheit, Ehre und Rechtschaffenheit der Menschen aufbaut und die Freiheit des Menschen vor der Sklaverei durch einen anderen Menschen erklärt.

Abgesehen davon basiert er auf dem, was die ewige Islamische Schari´ah für den Menschen an Fortschritt gebracht hat, in der Bewahrung des Glaubens, der Religion, der Seele, des Geistes, der Ehre und Rechtschaffenheit und der Nachkommenschaft. Ausserdem basiert er auf der Verständlichkeit und Bescheidenheit der Islamischen Schari´ah in allen Regelungen, Erlassen und Richtsprüchen, in denen die Seele und die Materie fantastisch vermischt werden und das Herz [Emotion] und der Geist [Intelligenz] beide respektiert und geehrt werden.

Um die wichtige kulturelle und historische Rolle hervorzuheben, welche die Islamische Ummah, Gesellschaft durch die Geschichte der Menschheit hindurch gespielt hat, wie Allah diese Ummah zur besten der Nationen gemacht hat, ließ Er die Menschheit eine ausgeglichene, stabile und internationale Zivilisation und Kultur erben, die diese Welt und die nächste verbindet. Das Erbe dieser Ummah ist eine Verknüpfung aus Wissenschaft und Glauben. Von dieser Ummah wird heutzutage auch eine große Rolle erwartet: die Rechtleitung der entgleisten Menschheit. Diese letztere ist im Wettlauf um Strömungen und Trends genauso verloren, wie im Anbieten von Lösungen für die Probleme der materialistischen Zivilisation.

Als Anerkennung für die menschlichen Bemühungen verknüpft mit den Menschenrechten, die den Menschen vor schlechter Behandlung, Gewalt und Missbrauch schützen und mit dem Ziel, die Freiheit des Menschen und sein Recht auf ein besseres und ordentliches Leben und Lebensbedingungen zu betonen, sollten diese mit der Islamischen Schari'ah übereinstimmen.

Wir haben dargestellt, dass trotz des großen Fortschritts, den die Menschheit auf der materialistischen Ebene gemacht hat, immer noch ein großer Bedarf an spiritueller Unterstützung durch den Glauben besteht und in Zukunft bestehen wird, um diese großartigen Errungenschaften der fortschrittlichen Zivilisation zu unterstützen. Dieser wird gebraucht, um die Menschenrechte in dieser Gesellschaft zu schützen.

Wir glauben, dass die Grundrechte und die öffentliche Freiheit im Islam einen wesentlichen Teil des Islamischen Glaubens und der Religion darstellen. Niemand besitzt das Recht, sie völlig oder teilweise ausser Kraft zu setzen. Wir glauben auch, dass niemand das Recht besitzt, diese Rechte zu brechen oder zu ignorieren. Diese Grundrechte sind göttlich und himmlisch. Sie wurden Allahs Propheten in allen Schriften offenbart. Tatsächlich beauftragte Allah den letzten Seiner Propheten für die Menschheit, Muhammad, der die Sendungen vervollständigte und genauso die Botschaft aller vorangegangenen Propheten und Gesandten. Desweiteren bedeutet die Befolgung dieser wichtigen Rechte einen Teil des Gottesdienstes. Während die Ablehnung oder das Übertreten dieser Rechte gemäß dem Islam eine schechte Tat darstellt. Jeder Einzelne ist für sich selbst verantwortlich, diese Rechte zu befolgen. Die Ummah ist als Gemeinschaft ebenfalls verantwortlich für diese Rechte.

Auf dieser Grundlage erklären die Mitgliedstaaten der Islamischen Kongress-Organisation folgendes:

  • Erster Artikel

    • Die gesamte Menschheit stellt eine große Familie dar. Sie vereinigen sich darin, dass sie alle Allahs Diener sind, und sie sind die Kinder des Propheten Adams. Alle Menschen sind gleich, was die menschliche Würde und Ehre betrifft. Alle Menschen sind auch gleich in Dingen der Verantwortlichkeit. Keine Rasse, Farbe, Sprache, Geschlecht, religiöser Glaube, politische Zugehörigkeit, sozialer Status oder irgendetwas anderes dient als Faktor der Unterscheidung. Der wahre und lautere Glaube ist die einzige Versicherung und Garantie für das Anwachsen dieser menschlichen Integrität für die menschliche Integrierung.
    • Alle Menschen sind [wie] eine Familie des Allmächtigen. Der beste von diesen, ist der, der am besten zu allen ist. Es gibt keinen Vorzug eines über die anderen außer in der Frömmigkeit [Rechtschaffenheit] und guten Taten.
  • Zweiter Artikel

    • Das Leben ist eine Gabe von Allah. Es ist für jeden Menschen sicher. Alle Mitglieder der Gesellschaft und alle Staaten und Länder müssen dieses Recht gegen Angriffe aller Art beschützen. Kein Leben darf ohne rechtmäßigen Grund gefordert werden.
    • Es ist nicht erlaubt, Mittel und Waffen zu benutzen, welche die menschliche Rasse auslöschen.
    • Die Aufrechterhaltung und Bewahrung des menschlichen Lebens ist die gesetzliche Pflicht der Schari'ah.
    • Die körperliche Sicherheit des Menschen wird respektiert. Niemand besitzt das Recht, seine Sicherheit anzugreifen. Es besitzt ebenfalls niemand das Recht, diese Sicherheit ohne gesetzlichen Grund in Frage zu stellen. Der Staat muss dieses Recht sichern.
  • Dritter Artikel

    • Wenn Gewalt benutzt wird oder im Fall bewaffneter Kämpfe ist es verboten, jene zu töten, die nicht an dem tatsächlichen Kampf teilnehmen. Ältere Menschen, Frauen, Kinder, Verwundete und Kranke haben das Recht, behandelt zu weden.
      Die Gefangenen [KriegsgefDie Gefangenen [Kriegsgefangenen] besitzen das Recht, ernährt, versorgt und bekleidet zu werden. Es ist verboten die Körper der getöteten Kriegsopfer zu verstümmeln. Gefangene müssen ausgetauscht werden. Familien, die durch Kriege getrennt wurden, haben einen Anspruch darauf, wieder zusammengeführt zu werden.
    • Es ist verboten, Bäume zu schneiden [oder auszureißen], Getreide und Milchtiere zu zerstören, Gebäude oder andere öffentliche Einrichtungen der Feinde durch Bombardierung oder Explosion zu zerstören etc.

    While using force, or in the event of armed conflict, it is illegal [unlawful] to kill those who do not have an active role in the actual fighting. Elderly people, women, children, wounded persons and the sick all have the right to be treated [and protected]. [Prisoners of war] have the right to be fed, sheltered and clothed. It is illegal to mutilate the bodies of the dead war victims. Prisoners of war must be exchanged. Families that are separated due to wars are entitled to be reunited.
    It is forbidden to cut [or pull] trees, destroy the crops and dairy animals, and destroy buildings and other civil facilities for the enemies by shelling or blowing them up, etc.

  • Vierter Artikel

    • Jeder Mensch besitzt im Leben und nach seinem Tod ein Anrecht auf seine Unversehrtheit, Ehre und Ansehen. Der Staat und die Gesellschaft müssen die sterblichen Reste und Begräbnisstätten [Friedhöfe] der Verstorbenen schützen.
  • Fünfter Artikel

    • Die Familie bildet die Grundeinheit der Gesellschaft. Die Ehe bildet die Grundlage für die Gründung und Bildung einer Familie. Männern und Frauen steht das Recht auf Heirat zu. Es sollten keine Einschränkungen in Form von Rasse, Farbe und Nationalität gemacht werden, um die Eheschließung einzuschränken.
    • Die Gesellschaft und der Staat müssen alle Einschränkungen der Eheschließung beiseite räumen. Desweiteren sollten sie versuchen, die Heirat zu erleichtern und für die Familie sorgen und sie schützen.
  • Sechster Artikel

    • Die Frau ist dem Mann, was die menschliche Unversehrtheit und Würde angeht, gleich. Ihr stehen die gleichen Rechte und Pflichten zu. Ihr steht ihre eigene bürgerliche Persönlichkeit und finanzielle Unabhängigkeit zu und sie hat das Recht ihren Namen und Nachnamen zu behalten.
    • Der Mann muss für die finanziellen Bedürfnisse seiner Familie sorgen und er muss jede mögliche Sorge und Schutz bereitstellen.
  • Siebter Artikel

    • Jedes geborene Kind besitzt gegenüber seinen Eltern, der Gesellschaft und dem Staat das Recht auf Obhut, Erziehung, materielle Sorge, Schulbildung und moralische Aufmerksamkeit. Dem Ungeborenen und der Mutter muss ebenfalls eine besondere Sorge zuteil werden.
    • Eltern und Vormund besitzen das Recht, die Art der Obhut, die sie für ihre Kinder mögen [oder bevorzugen] auszuwählen. Trotzdem müssen das Interesse und die Zukunft der Kinder, zusammen mit der Sittlichkeit und den Werten und Prinzipien der Schari´ah mit in Betracht gezogen werden.
  • Achter Artikel

    Jeder Einzelne besitzt das Recht, seine vollen Rechte in allen Verbindlichkeiten auszuüben. Wenn ein Individuum nicht mehr in der Lage ist, seine Rechte voll oder teilweise zu vertreten, muss ein Wali [Vertreter] an seiner statt benannt werden.

  • Neunter Artikel

    • Die Suche nach Bildung ist eine Verpflichtung. Das Anbieten und zur Verfügungstellen von Bildung ist eine Pflicht, die der Gesellschaft und dem Staat auferlegt wird. Der Staat muss die Mittel für Bildung und zahlreiche Bildungsmittel sichern, um das Interesse und das Wohl der Mitglieder der Gesellschaft zu bewahren. Die Bildung soll den Menschen befähigen, über den Islam als Religion und Lebensweise, den Kosmos, und wie man die materialistischen Mittel für den Nutzen und das Wohl der Menschheit nutzt, Wissen zu erwerben.
    • Jeder Mensch besitzt einen Anspruch auf verschiedene bildende Organisationen, wie Familie, Schule, Universität, Medien, usw. Sie sollten die angemessene wörtliche und religiöse Bildung, sowie Übungen zur unversehrten und ausbalanzierten Lebensart, die seine Persönlichkeit und seinen Glauben an Allah, den Allmächtigen, und seinen Respekt für die Rechte und Pflichten des Menschen stärken.
  • Zehnter Artikel

    Der Mensch muss der natürlichen Religion folgen und gehorchen. Aus diesem Grund besitzt niemand das Recht, ihn zu etwas anderem zu zwingen oder ihn zu etwas, seiner Natur widersprechendem, zu nötigen. Desweiteren besitzt niemand das Recht, die Armut, Schwäche oder Bildungslosigkeit eines anderen auszunutzen, um seine Religion zu ändern oder Atheist zu werden.

  • Elfter Artikel

    • Der Mensch ist frei geboren. Niemand besitzt das Recht, ihn zu versklaven, zu demütigen, zu unterwerfen oder auszubeuten. Es sollte keinen Sklavendienst geben als den Dienst zu Allah, den Allmächtigen.
    • Kolonialisierung jeglicher Art wird vollkommen verbannt. Kolonialisierung ist die schlimmste Art der Sklaverei. Leidenden Völkern muss das Recht gegeben werden, sich von der Kolonialisierung zu befreien. Solche Völker haben das Recht, ihre Geschicke selbst zu bestimmen. Alle anderen Völker müssen den ehrlichen und gerechten Grund zum Kampf gegen Kolonialisierung und Besetzung aller Art unterstützen. Alle Völker besitzen das Recht, ihren unabhängigen Staat und Persönlichkeit und die Kontrolle über alle natürlichen Quellen zu behalten.
  • Zwölfter Artikel

    Jeder Mensch besitzt das Recht, sich frei zu bewegen, um den passenden Aufenthaltsort für sich zu finden, in seinem eigenen Land oder Staat, oder ausserhalb seines Landes. Wenn ein Mensch [in seinem Land] nicht sicher ist, hat er das Recht, in einem anderen Land Asyl zu suchen. Das Land, das Asyl bereitstellt, muss eine solche Person beschützen, ausser der Grund des Asyls besteht aufgrund eines Verbrechens.

  • Dreizehnter Artikel

    Der Staat und die Gesellschaft müssen für jede fähige Person Arbeit sichern. Jede Einzelperson muss die Freiheit genießen, die ihm passendste Arbeit zu wählen, die seinem Interesse und dem der Gesellschaft entspricht. Ein Arbeiter soll sein Recht in Sicherheit und Sorglosigkeit genießen, ebenso wie alle sozialen wohltätigen Vergünstigungen und Garantien.

    Einem Arbeiter darf nichts auferlegt werden, was er nicht schaffen kann. Ein Arbeiter darf nicht gegen seinen Willen gezwungen werden, bestimmte Dinge zu tun. Ein Arbeiter darf nicht ausgebeutet oder ihm Schaden zugefügt werden. Ein Arbeiter, männlich oder weiblich, ohne Unterschied, hat einen Anspruch auf gerechte Bezahlung. Bei der Zahlung der Löhne sollte es keine Verzögerung geben. Ein Arbeiter sollte [jährlich] Urlaub, Begünstigungen, Leistungsvergütung und andere geldliche Anreize bekommen, die ihm zustehen. Von einem Arbeiter wird erwartet, dass er seiner Arbeit Zeit und Mühe widmet und sie perfekt erfüllt. Wenn es zwischen Arbeiter und Arbeitgeber zum Streit kommt, muss der Staat eingreifen, um ihn zu schlichten, den Druck nehmen, für Gerechtigkeit sorgen und die streitenden Parteien zwingen, einen gerechten Richtspruch ohne wenn und aber anzunehmen .

  • Vierzehnter Artikel

    Jeder Einzelne besitzt das Recht auf ein ehrliches und rechtmäßiges Einkommen. Weder Warenmonopol, Täuschung oder Betrug jeglicher Art sind erlaubt, noch Schädigung der eigenen Person oder anderer oder Wucher – all diese Dinge sind gesetzlich verboten.

  • Fünfzehnter Artikel

    • Jeder Einzelne hat einen Anspruch auf rechtmäßigen Besitz. Ausser wenn das Recht auf Besitz einen Schaden für die eigene Seele oder andere Mitglieder der Gesellschaft oder für die Gesellschaft im Ganzen darstellt. [Privat-] Besitz darf nicht weggenommen werden, es sei denn aus öffentlichem Interesse und gegen einen sofortigen und gerechten Ersatz.
    • Keine Beschlagnahme von Vermögen [oder Besitz] geschieht ohne gesetzlichen oder rechtmäßigen Grund.
  • Sechzehnter Artikel

    Jeder Einzelne hat einen Anspruch darauf, von seiner aktuellen Erzeugung, schriftlichen Erzeugung, künstlerischen Erzeugung oder technischen Erzeugung Nutzen zu ziehen. Ebenso hat jeder einen Anspruch darauf, seine literarischen oder finanziellen Interessen, die aus seiner Erzeugung heraus entstehen, zu schützen, vorausgesetzt das Erzeugnis widerspricht nicht den Gesetzen der Schari´ah.

  • Siebzehnter Artikel

    • Jeder Einzelne hat einen Anspruch darauf, in einer sauberen Umgebung zu leben, was Verschmutzung und sittlichen Verfall angeht. Eine solche Umgebung verbietet dem Einzelnen, einen sittlichen Charakter zu entwickeln. Sowohl die Gesellschaft als auch der Staat müssen dem Einzelnen dieses Recht sichern und zur Verfügung stellen.
    • Die Gesellschaft und der Staat müssen jedem Einzelnen die [geeignete und notwendige] Gesundheitsversorgung und soziale Versorgung zur Verfügung stellen, indem sie sich mit den erreichbaren Mitteln aller öffentlicher Einrichtungen bedient.
    • Der Staat muss den Einzelnen und ihren Angehörigen angemessene Lebensbedingungen zusichern. Dieses Recht umfasst Unterkunft und Verpflegung, angemessene und ordentliche Bekleidung, ordentliche Bildung, medizinische Versorgung und aller anderen wichtigen Grundbedürfnisse.
  • Achtzehnter Artikel

    • Jeder Einzelne besitzt einen Anspruch auf Leben und Sicherheit in der Gesellschaft in bezug auf seine Person, seine Religion und seinen Glauben, seine Familienehre und -würde, seine Angehörigen und seinem finanziellen Besitz.
    • Jeder Einzelne besitzt das Recht, in seinen eigenen Angelegenheiten wie Wohnen, Familie, Finanzen und Verbindungen unabhängig zu sein. Keine Spionage oder Überwachung darf gegen irgendjemanden stattfinden. Jegliche Verleumdung ist nicht erlaubt. Darüberhinaus müssen die anderen den Einzelnen vor allen unerlaubten Folgerungen beschützen.
    • Die Privatsphäre der Häuser und Wohnungen, Zutritt zu privaten Heimen darf nur mit dem Einverständnis ihrer Bewohner geschehen. Privathäuser sollen nicht zerstört, eingezogen oder ihre Bewohner ohne jeglichen gesetzlichen Grund hinausgeworfen werden.
  • Neunzehnter Artikel

    • Alle Individuen – der Herrscher und die Beherrschten – sollen die gleichen Rechte genießen.
    • Alle Individuen haben das Recht, ein gerichtliches Urteil für ihre Streitigkeiten zu ersuchen.
    • Persönliche Verantwortlichkeit.
    • Verbrechen und Bestrafung unterliegen den Anweisungen der Schari´ah.
    • Jeder Angeklagte ist unschuldig bis seine Schuld bewiesen wird.
  • Zwanzigster Artikel

    Niemand darf ohne angemessene rechtliche Aktion verhaftet oder in seiner Freiheit eingeschränkt, verbannt oder bestraft werden. Die Individuen dürfen keiner körperlichen oder geistigen Folter und keiner demütigenden Behandlung ausgesetzt werden. Niemand darf ohne seine Zustimmung medizinischen Versuchen ausgesetzt werden, vorausgesetzt dass es seiner Gesundheit nicht schaden wird. Desweiteren ist es nicht erlaubt, die Exekutive zu bemächtigen, ausserordentliche Gesetze zu verfassen.

  • Einundzwanzigster Artikel

    Es ist verboten, irgendjemanden egal aus welchem Grund und in welcher Form als Geisel zu nehmen.

  • Zweiundzwanzigster Artikel

    • Jeder Einzelne hat das Recht, seine Meinung zu äußern, solange sie nicht den Gesetzen und Prinzipien der Schari´ah widerspricht.
    • Jeder Einzelne ist dazu aufgerufen, in Übereinstimmung mit den Gesetzen und Prinzipien der Schari´ah das Gute zu gebieten und das Schlechte zu verbieten.
    • Medien und Informationen sind für die Gesellschaft lebensnotwendig. Medien dürfen nicht ausgebeutet, missbraucht werden oder die Würde von Allahs Propheten angreifen oder zu unsittlichen oder korrupten Dingen einladen. Deshalb sollen alle Themen, die zu Uneinigkeit, Sittenverfall, Gefahr oder Unglauben in der Gesellschaft führen, ebenso verbannt werden.
    • Es ist nicht erlaubt, Nationalhass zu schüren oder Sekten zu erzeugen oder irgendeine andere Art von Diskriminierung auszuüben.
  • Dreiundzwanzigster Artikel

    • Vormundschaft ist Vertrauenssache und darf nicht missbraucht werden. Dies ist absolut verboten, um die Menschenrechte zu sichern.
    • Jeder Einzelne ist berechtigt, an der öffentlichen Verwaltung seines Landes entweder direkt oder indirekt teilzunehmen. Ähnlich sind gemäß den Gesetzen und Regeln der Schari´ah alle Einzelpersonen berechtigt, einen Posten im öffentlichen Dienst auszuüben.
  • Vierundzwanzigster Artikel

    Alle Rechte und Freiheiten, die in dieser Deklaration aufgeführt werden, entsprechen dem Rahmen der Gesetze und Prinzipien der Schari´ah.

  • Fünfundzwanzigster Artikel

    • Die Gesetze und Prinzipien der Schari´ah stellen die einzige Quelle für die Erklärung oder Verdeutlichung für alle Artikel dieser Deklaration dar.
      Kairo, 14. Muharram, 1411 H. Entspricht 5.8.1990.
    • Die Annahme und Bestimmung auf Grundlage der oben aufgelisteten Gesetze ist der richtige Weg, um eine wahre Islamische Gesellschaft zu errichten, die wie folgt beschrieben werden kann.
    • Es ist eine Gesellschaft, in der jeder gleich ist. Keiner ist wegen seiner Herkunft, Rasse, Farbe oder Sprache angesehener.
    • Es ist eine Gesellschaft, welche die Gleichheit als Grundlage aller Rechte und Pflichten bewahrt. Diese Gleichberechtigung stammt von der Einheit der menschlichen Rasse. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Al-Isra (Die Nachtreise), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und wahrlich, Wir haben die Kinder Adams geehrt und sie über Land und Meer getragen und sie mit guten Dingen versorgt und sie ausgezeichnet – eine Auszeichnung vor jenen vielen, die Wir erschaffen haben. [17:70]
    • Es ist eine Gesellschaft, in der die Freiheit des Menschen mit seinem Leben identisch ist. Der Mensch ist frei geboren. Mit seiner Freiheit kann er seine Existenz sichern. Der Mensch muss vor Unterdrückung, Missbrauch, Demütigung und Sklaverei sicher sein.
    • Es ist eine Gesellschaft, die aus der Familie heranwächst. Diese bildet ihren Kern und ihre Grundlage. Sie hält Stabilität und Fortschritt bereit.
    • Es ist eine Gesellschaft, in welcher der Herrscher und die Beherrschten vor der Schari´ah gleich sind. Die letztere ist göttlich auferlegt. In einer solchen Gesellschaft wird keine Diskriminierung geduldet.
    • Es ist eine Gesellschaft, in der Führung und Macht eine Vertrauenssache ist, die der Herrscher im Rahmen der Schari´ah übernehmen muss, um ein Ziel zu erreichen.
    • Es ist eine Gesellschaft, in der jeder Einzelne glaubt, dass Allah, der Allmächtige, der wahre Besitzer des gesamten Universums ist. Er glaubt ebenfalls, dass alles im Universum zum Nutzen aller Geschöpfe Allahs da ist. Alles was wir besitzen, ist eine Gabe und eine Gewährung von Allah, und niemand hat den Vorzug, einen gerechten Anteil von dieser göttlichen Gabe zu erhalten. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Al-Ğathiya (Die Kniende), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und Er hat das für euch dienstbar gemacht, was in den Himmeln und auf Erden ist; alles ist von Ihm. Hierin liegen wahrlich Zeichen für Leute, die nachdenken. [45:13]
    • Es ist eine Gesellschaft, in der politische Staatsführung und alle öffentlichen Angelegenheiten auf dem Prinzip der Beratung beruhen. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Asch-Schura (Die Beratung), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und (für jene,) die auf ihren Herrn hören und das Gebet verrichten und deren Handlungsweise (eine Sache) gegenseitiger Beratung ist, und die von dem spenden, was Wir ihnen gegeben haben [42:38]
    • Es ist eine Gesellschaft, die allen Individuen gleiche Möglichkeiten entsprechend ihren Fähigkeiten und ihrem Können gewährt. Solche Individuen sind für ihre Ummah bei ihrer Erfüllung verantwortlich. Dies ist begründet durch den Hadith, der bei Muslim berichtet wird, dass der Gesandte Allahs sagte:
      "Jeder von euch ist ein Schafhirte und jeder ist verantwortlich für seine [beschützte] Herde."
    • Es ist eine Gesellschaft, in der beide, der Herrscher und der Beherrschte, vor dem Gericht gleich sind.
    • Es ist eine Gesellschaft, in der jede Person das Bewusstsein der Ummah wiederspiegelt. Jeder Einzelne hat Zugang zu dem Recht, rechtlich gegen irgendeine kriminelle Aktion vorzugehen. Solche Individuen können auch um die Unterstützung anderer werben.
    • Es ist eine Gesellschaft, die jegliche Unterdrückung und Tyrannei ablehnnt. Es ist eine Gesellschaft, die Freiheit, Sicherheit, Ehre, Würde und Gerechtigkeit sichert. Es ist eine Gesellschaft, welche die Gesetze und Praktiken der Schari´ah befolgt.
    • Die Charakteristika der Menschenrechte in der Schari´ah sind wie folgt:

      • Menschenrechte gemäß der Islamischen Schari´ah sind göttlich. Sie stammen nicht von anderen Menschen, die von Launen, Begierden, Interessen und persönlichem Streben beeinflusst sind.
      • Menschenrechte sind mit dem Islamischen Glauben und Überzeugung verknüpft. Sie werden durch das göttliche Urteil beschützt und bewahrt. Deshalb bedeutet jegliche Verletzung dieser Rechte in erster Linie eine Verletzung gegen den göttlichen Willen Allahs, und beinhaltet eine Bestrafung im Jenseits ebenso wie eine Strafe im Diesseits.
      • Diese Menschenrechte sind verständlich und entsprechen der Natur des Menschen. Sie stimmen mit der dem Menschen angeborenen Schwäche, Kraft, Armut, Reichtum, Würde und Demütigung überein.
      • Diese Menschenrechte sind für jeden Menschen unter der Islamischen Rechtssprechung anwendbar, ohne Berücksichtigung seiner Farbe, Rasse, Religion, Sprache oder sozialen Status.
      • Diese Menschenrechte haben Bestand. Sie sind nicht irgendeiner Zeit oder irgendeinem Ort oder irgendwelchen Bedingungen oder Umständen angepasst. Weder Einzelpersonen noch eine Gesellschaft sind berechtigt, sie zu verändern.
      • Diese Rechte sind ausreichend, um eine Gesellschaft aufzubauen, die dem Einzelnen ein angemessenes und ehrbares Leben gewährt. Diese Rechte sind eine Gnade von Allah, dem Allmächtigen, dem Herrn aller Welten, und sie sind für die gesamte Menschheit. Die Menschenrechte dienen auch dazu, die politischen, sozialen, moralischen und wirtschaftlichen Rechte der Menschen zu sichern.
      • Menschenrechte unterliegen Einschränkungen und sind nicht absolut. Diese Rechte stimmen mit den grundlegenden Rechten und Prinzipien der Schari´ah überein. Sie schaden nicht dem Interesse und dem Wohl der Gesellschaft. Die Meinungsfreiheit und Redefreiheit zum Beispiel wird jedem Einzelnen garantiert. Alle Individuen besitzen einen Anspruch darauf, offen und frei ohne zu zögern die Wahrheit auszusprechen. Alle haben das Recht, für andere Menschen vernünftige Ratschläge bereitzuhalten und diese anzubieten, solange der Rat im öffentlichen Interesse der anderen ist. Ratschläge können sowohl in weltlichen als auch in religiösen Angelegenheiten erteilt werden. Es gibt bestimmte Einschränkungen, die nicht überschritten werden dürfen, andernfalls würde das zu einer chaotischen Situation in der Gesellschaft führen. Es folgen einige der Einschränkungen:
    Die Freiheit zu einem objektiven Dialog sollte auf Weisheit und gutem Rat basieren. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura An-Nahl (Die Bienen), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung auf, und streite mit ihnen auf die beste Art. Wahrlich, dein Herr weiss am besten, wer von Seinem Weg abgeirrt ist; und Er kennt jene am besten, die rechtgeleitet sind. [16:125]

    Unter allen Umständen die essentiellen Prinzipien des Islamischen Glaubens aufrechterhalten, wie die Existenz Allahs, die Wirklichkeit der Botschaft von Allahs Gesandtem und allen anderen überlieferten Dingen.

    Die Benutzung derartiger Freiheiten vermeiden, wenn sie im Widerspruch zu anderen stehen, egal ob der Widerspruch weltliche oder religiöse Dinge betrifft, wie die Verleumdung, Schande über andere Menschen bringen und ihre Geheimnisse offenlegen. Derartige unerlaubte Handlungen werden unter den Menschen in der Gesellschaft oder jeder anderen Gesellschaft nur Schaden und Böses verbreiten. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura An-Nur (Das Licht), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Wahrlich, jenen, die wünschen, dass sich Unzucht unter den Gläubigen verbreitet, wird im Diesseits und im Jenseits eine schmerzliche Strafe zuteil sein. Und Allah weiss, und ihr wisset nicht. [24:19]