Missverständnisse über Menschenrechte im Islam

Einführung

Es folgen nun einige der Missverständnisse über die Religion des Islam und die gläubigen Muslime. Wir werden versuchen sie nach der Priorität geordnet aufzulisten und diese Themen so gut wir können richtigzustellen:

Erstens:

Die Schari'ah, die von Muhammad vor ungefähr vierzehn Jahrhunderten gebracht wurde, ist heutzutage ziemlich eingeschränkt, was die Menschenrechte betrifft. Die Islamische Schari´ah repräsentiert gegenwärtig eine sich nicht weiterentwickelnde Religion, die mit der fortschrittlichen Zivilisation der modernen Welt nicht vereinbar ist, die doch den menschlichen Bedürfnissen so viel zu bieten hat!

Antwort auf das Missverständnis über Schari´ah

Der Islam unterscheidet sich von den früheren Göttlichen Religionen. Die früheren Religionen waren in erster Linie geistige Religionen, die sich mit der Beziehung des Menschen zu seinem Schöpfer Allah, den Allmächtigen, beschäftigten. Die Islamische Schari´ah ist eine verständliche, vollständige und anpassungsfähige Religion, weil sie für jede Zeit, jeden Ort und für alle Völker geeignet ist. Darüberhinaus ist die Islamische Schari´ah sowohl eine weltliche als auch eine spirituelle Religion. Islam ist eine Religion, welche die Beziehung zwischen dem Menschen und seinem Schöpfer Allah, dem Allmächtigen, regelt. Islam ist auch eine weltliche Religion, die sowohl die Beziehung zwischen dem Menschen und der Gesellschaft organisiert und regelt, als auch die zu anderen Menschen und Völkern. Der Islam ist nicht wie zum Beispiel das Judentum auf ein bestimmtes Volk und eine bestimmte Gesellschaft beschränkt. Auch ist der Islam nicht wie das Christentum, das auf Jesus d herabgesandt wurde, der offen erklärte: "Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel." Matthäus 15:24
Jesus d sagte auch zu seinen zwölf Jüngern, die auserwählt waren, um die zwölf jüdischen Stämme zu vertreten: Diese zwölf sandte Jesus, gebot ihnen und sprach: "Gehet nicht auf der Heiden Straße und ziehet nicht in der Samariter Städte, 6 sondern gehet hin zu den verlorenen Schafen aus dem Hause Israel." (Matthäus 10:5-6.)

Was den Islam angeht, so wurde er als Gnade für die Menschheit herabgesandt. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Al-Anbiya (Die Propheten) , die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und Wir entsandten dich nur aus Barmherzigkeit für alle Welten. (21:107)

Folglich sind die Gesetze der Schari´ah zweidimensional:

  • Eine Seite der Gesetze und Regelungen der Schari´ah regelt die Beziehung des Menschen zu seinem Schöpfer Allah, den Allmächtigen. Glauben, Religion, die verschiedenen gottesdienstlichen Handlungen und die Gesetze zum Erbrecht besitzen eine feste Basis, und niemand besitzt das Recht, etwas daran zu verändern, hinzuzufügen oder wegzulassen. Diese Gesetze bleiben egal zu welcher Zeit, für welches Volk und an welchem Ort auch immer, unverändert. Sie sind nie irgendwelchen Veränderungen ausgesetzt. Zum Beispiel, As- Salah, das Gebet hat im Islam seine besonderen Gesetze, Rituale und Regelungen. Niemand besitzt das Recht, irgendeine der zahlreichen Prinzipien des Salah zu ändern. Ähnlich verhält es sich mit Zakat, die ebenfalls fest, immerwährend und unveränderlich ist. Desweiteren haben die Individuen, die als Erben ihrer Eltern, Schwestern, Brüder, Onkel und anderer Verwandter in Betracht kommen, einen festen Erbbetrag, den niemand in der Islamischen Gesellschaft einschränken kann. Ähnliches gilt für andere gottesdienstliche Handlungen.
  • Die zweite Seite der Gesetze der Schari´ah regelt die Beziehung des Menschen zu seinem Nachbarn und der Gesellschaft. Darüberhinaus lenkt sie die Beziehungen des Menschen mit anderen Leuten und Ländern. Derartige Gesetze und Regeln stehen in allgemeiner Form in den Schari´ah- Gesetzen. Details wurden weggelassen, um den Bedürfnissen, die in den entwickelten Gesellschaften entstehen, gerecht werden zu können. Solche Gesetze und Regelungen dürfen abgeändert und angepasst werden, wenn in der Gesellschaft dringender Bedarf dazu besteht. Derartige Veränderungen oder Modifikationen dürfen nur von Spezialisten oder Juristen vorgenommen werden, die alle Veränderungen und Entwicklungen in der derzeitigen Gesellschaft genau kennen. Schura, das Prinzip der Beratung ist ein Beispiel hierfür. Das Prinzip wird allgemein im Qur´an al-Karim erwähnt, ohne Details wie Schura vonstatten gehen soll. Im Qur´an al-Karim finden sich keine spezifischen Informationen, die erklären, wie Schura in der Islamischen Gesellschaft angewendet, ausgeführt und vollendet werden sollen. Diese Tür wurde den Islamischen Gelehrten weit offen gelassen, um in dringenden Fällen von Schura Gebrauch zu machen und damit dem öffentlichen Interesse für den Einzelnen, die Gesellschaft und die Ummah, Gemeinschaft, ohne irgendwelche Vorschriften in jedem Zeitalter und an jedem Ort zu dienen. Was zum Beispiel für eine Generation anwendbar ist, könnte für eine andere nicht anwendbar sein. Diese Art von Anpassungefähigkeit zeigt die Verständlichkeit, den internationalen Fassungsraum und Gültigkeit des Islam für alle Zeiten und Länder.

Zweitens: Manche Leute, die den wirklichen Islam nicht kennen und sich entweder als Gelehrte oder als Orientalisten bezeichnen und Feinde des Islam sind, beklagen, der Islam respektiere nicht die Rechte der Frauen. Diese Respektlosigkeit, die sie beklagen, wiederspreche offen den Menschenrechten, der Freiheit und dem Glauben des Einzelnen.

Der Standpunkt der Schari´ah zu nichtmuslimischen Einwohnern in der Islamischen Gesellschaft ist frei und kristallklar. Sowohl der Qur´an als auch die Sunnah, die Überlieferungen des Propheten, sichern allen Mitgliedern der Gesellschaft unter der Islamischen Schari´ah Regierung die Religionsfreiheit zu. Tatsächlich bedarf der Islamische Staat keiner Gewaltmaßnahmen, um Leute anderen Glaubens, die nicht Muslime sind, zu zwingen, den Islam anzunehmen. Dies ist eine Auslegung der Ajat aus dem Qur´an al- Karim Sura Yunus (Jonas), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und hätte dein Herr es gewollt, so hätten alle, die insgesamt auf der Erde sind, geglaubt. Willst du also die Menschen dazu zwingen, Gläubige zu werden? [10:99]

Geschäftliche Beziehungen zu Nichtmuslimen in der Islamischen Gesellschaft sind erlaubt, sowohl zu ansässigen als auch zu nicht ansässigen. Es ist den Muslimen ebenso gestattet, ihr Essen zu essen, sofern es erlaubt ist. Der Islam geht sogar noch einen Schritt weiter und erlaubt männlichen Muslimen, jüdische oder christliche Frauen zu heiraten. Wir müssen bedenken, dass der Islam besonderen Wert und Wichtigkeit auf das Heranwachsen einer Familie legt. Daher ist die Ehe mit den sogenannten Leuten der Schrift, Juden und Christen, [nur] den männlichen Muslimen erlaubt. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Al-Ma´ida (Der Tisch) , die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Heute sind euch alle guten Dinge erlaubt. Und die Speise derer, denen die Schrift gegeben wurde, ist euch erlaubt, wie auch eure Speise ihnen erlaubt ist. Und ehrbare gläubige Frauen unter den Leuten, denen vor euch die Schrift gegeben wurde, wenn ihr ihnen die Brautgabe gebt, und nur für eine Ehe und nicht für Unzucht und heimliche Liebschaften. Und wer den Glauben verleugnet, dessen Tat ist ohne Zweifel zunichte geworden; und im Jenseits wird er unter den Verlierern sein. [5:5]

Zusätzlich sagt Allah, der Allmächtige, im Qur´an al-Karim Sura Al-Mumtahana (Die Geprüfte), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Allah verbietet euch nicht, gegen jene, die euch nicht des Glaubens wegen bekämpft haben und euch nicht aus euren Häusern vertrieben haben, gütig zu sein und redlich mit ihnen zu verfahren; wahrlich, Allah liebt die Gerechten. [60:8]

Den Nichtmuslimen, die Krieg gegen den Islam und die Muslime geführt haben, gebührt gemäß dem Islam eine andere Behandlung. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Al-Mumtahana (Die Geprüfte), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Doch Allah verbietet euch, mit denen, die euch des Glaubens wegen bekämpft haben und euch aus euren Häusern vertrieben und (anderen) geholfen haben, euch zu vertreiben, Freundschaft zu schließen. Und wer mit ihnen Freundschaft schließt – das sind die Missetäter. [60:9]

Aber der Islam geht noch einen Schritt weiter. Er erlaubt religiöse Diskussionen und Gespräche mit Nichtmuslimen. Der Islam befiehlt den Muslimen, im Gespräch mit Nichtmuslimen die besten Annäherungen zu machen. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al- Karim Sura Al-´Ankabut (Die Spinne), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und streitet nicht mit dem Volk der Schrift; es sei denn auf die beste Art und Weise. Ausgenommen davon sind jene, die ungerecht sind. Und sprecht: "Wir glauben an das, was zu uns herabgesandt wurde und was zu euch herabgesandt wurde; und unser Gott und euer Gott ist Einer; und Ihm sind wir ergeben." [29:46]

Desweiteren wendet sich Allah y an die Andersgläubigen, indem Er im Qur´an al-Karim Sura Al-Ahqaf (Die Sanddünen) sagt: Sprich: "Wisset ihr, was das ist, das ihr statt Allah anruft? Zeigt mir, was sie von der Erde erschaffen haben. Oder haben sie einen Anteil an den Himmeln? Bringt mir ein Buch herbei, wenn ihr wahrhaftig seid." [46:4]

Hier sollten wir Sir Thomas Arnold einen christlichen Intellektuellen aus seinem Buch "Call to Islam" (S.48) zitieren: "Basierend auf den freundlichen Beziehungen, die zwischen den Muslimen und Christen unter den Arabern aufgebaut und gefestigt wurden, können wir beurteilen, dass Zwang niemals ein entscheidendes Element war, um Leute zum Islam zu rufen. Muhammad s selbst schloss einen Vertrag mit einigen christlichen Stämmen. Darüberhinaus übernahm es Muhammad selbst, solche Leute (Nichtmuslime) zu schützen und die Freiheit, ihre eigenen religiösen Rituale durchzuführen, zu gewähren. Tatsächlich erlaubte Muhammad s den Geistlichen der Kirchen, ihre Rechte und Autorität in Frieden und Sicherheit zu genießen."

Es ist ausreichend, als Widerlegung dieses Missverständnisses über Menschenrechte im Islam die folgende juristische Regel zu zitieren: "[Die Nichtmuslime] sind berechtigt, wozu auch wir [Muslime] berechtigt sind. Ihnen ist auch befohlen, was uns [Muslimen] befohlen ist." Diese Feststellung zeigt zweifellos, dass es in einer Islamischen Gesellschaft keine Ungleichbehandlung gibt.

Drittens: Die Anwendung und Ausübung von Huduud, den von Allah vorgeschriebenen Strafen im Islam, soll grausam und barbarisch sein. Daher verstoßen sie gegen die Menschenrechte.

Antwort auf die Missverständnisse über Huduud

Lasst uns erst zeigen, dass Verbrechen und Tötung im Islam in zwei Kategorien unterteilt werden:

  • Verbrechen, die gemäß den Gesetzen der Schari´ah festgelegte Strafen haben. Diese Verbrechen sind: Mord, Ehebruch, Diebstahl, Alkohol trinken, falsche Beschuldigung des Ehebruchs oder andere unsittliche Handlungen, Aggression gegen Menschen, nach der Annahme des Islam diesen zurückzuweisen und gegen Muslime kämpfen oder ihnen in ihrer Gesellschaft drohen oder schaden.
  • Verbrechen, die gemäß den Gesetzen der Schari´ah keine festgelegten Strafen haben. Dem muslimischen exekutiven Oberhaupt wird die Autorität übertragen, die Strafe für solche Verbrechen dem öffentlichen Interesse der Muslime und der Islamischen Gesellschaft entsprechend festzulegen. Diese Sorte von Strafen ist als strenger Verweis bekannt.

Verbrechen, die gemäß den Gesetzen der Schari´ah festgelegte Strafen besitzen, werden noch in zwei weitere Gruppen unterteilt:

  • Es bezieht sich auf Strafen, die Übergriffe auf persönliche Rechte beinhalten, wie: Tötung, Körperverletzung, verbunden mit einem Verlust oder einer Funktionsbeeinträchtigung eines Glieds oder eines Organs oder die falsche Anklage des Ehebruchs. Die Strafen für solche Verbrechen können reduziert werden, wenn der Kläger die Strafe erlässt. Die Strafe für derartige Vergehen ist Taziir, eine Disziplinarstrafe, über die von der herrschenden Autorität entschieden wird. Diese Strafen dienen dem Interesse der Islamischen Gesellschaft.
  • Dies bezieht sich auf Strafen für den Ungehorsam gegenüber den Befehlen Allahs y und anderer Gebote, die in der Schari´ah festgelegt sind. Diese Verbrechen umfassen das Trinken von Alkohol, Unzucht und Diebstahl. Die Strafen für diese Vergehen können nicht gemildert werden, auch wenn der Kläger die Anklage fallen lässt.

Lasst uns einige Grundlagen für den Vollzug von Huduud, Kapitalstrafen in der Schari'ah aufzählen:

  • Kapitalstrafe wird bei einem erwachsenen, gesunden und volljährigen Menschen vollzogen.
  • Von einer Kapitalstrafe wird abgesehen, wenn es sich nur um eine Verdächtigung handelt oder bei Mangel an Beweisen. Dies basiert auf dem Hadith des Gesandten Allahs: "Stoppt Huduud, Kapitalstrafen, wenn ihr Verdächtigung [erlaubte oder vorsätzliche] vermutet." (Bukharyy, Hadith Nr. 6484 und Muslim, Hadith Nr. 1676.)
  • Kapitalstrafe wird im Islam nur bei Verbrechen gegen die fünf schrecklichen Verbrechen im Leben vollzogen.
  • Eine Kapitalstrafe muss durch ein Geständnis gefestigt sein. Es ist trotzdem möglich, ein Geständnis zurückzunehmen. Nur die Zeugenaussage von Männern wird bei Kapitalstrafen akzeptiert.
  • Das wesentliche Ziel solcher Strafen ist, den Kriminellen eine Lektion zu erteilen, damit sie nichts tun, was in der islamischen Gesellschaft Angst und Schrecken verbreitet. Kein Übergriff jeglicher Art darf gegen die Rechte der Individuen in der Islamischen Gesellschaft stattfinden. Daher existieren derartige Strafen als abschreckende Maßnahme, um diese Rechte zu sichern. Folglich wird die Gesellschaft Frieden und Sicherheit genießen.

Zusätzlich, obwohl der Islam den Menschen mit der himmlischen Strafe im Jenseits für alle möglichen Vergehen droht, beeinflusst dies nicht auch die weltliche Strafe. Alle Individuen der Islamischen Gesellschaft, die Gesetze und Islamische Regeln brechen, werden so schweren Strafen ausgesetzt. Es gibt in jeder menschlichen Gesellschaft bestimmte Individuen, die nur durch Gewaltanwendung diszipliniert werden können und all ihre schlechten Taten gegen die Gesellschaft aufgeben. Und dann können wir feststellen, dass der Islam für jedes Verbrechen die geeignete Strafe festgelegt hat. Qisas, das Töten des Mörders, ist eine gerechte und passende Bestrafung für jemanden, der andere tötet. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al- Karim Sura Al-Baqarah (Die Kuh), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Oh ihr, die ihr glaubt! Es ist euch die Wiedervergeltung vorgeschrieben für die Getöteten: der Freie für den Freien, der Sklave für den Sklaven, das Weibliche für das Weibliche. [2:178]

Wenn die Familie des Opfers aber dem Mörder verzeiht, wird von der Kapitalstrafe abgesehen. Dies basiert auf der Ajat im Qur´an al- Karim Sura Al-Baqarah (Die Kuh), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Doch wenn jemandem von seinem Bruder etwas vergeben wird, so soll der Vollzug auf geziemende Art und die Leistung ihm gegenüber auf wohltätige Weise geschehen. [2:178]

Desweiteren legte Allah das Schneiden der Hand als Strafe für Diebstahl fest. Dies hat seine Grundlage in der Ajat im Qur´an al- Karim Sura Al-Maidah (Der Tisch), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann:
Dem Dieb und der Diebin schneidet ihr die Hände ab, als Vergeltung für das, was sie begangen haben, und als abschreckende Strafe von Allah. Und Allah ist Allmächtig, Allweise.

Der Islam vollzieht das Schneiden der Hand aber nur unter bestimmten Umständen und Bedingungen. Erstens, der Diebstahl muss innerhalb der bestimmten Grenze liegen. Zweitens, der gestohlene Gegenstand muss unter Verschluss und ordentlichem Schutz gewesen sein. Drittens, wenn die Situation des Diebstahls nur Verdacht ist oder wenn der Grund für den Diebstahl wirklicher und gerechtfertigter Hunger war [oder wirkliche Armut], in einem solchen Fall wird die Hand des Diebes nicht amputiert. Der Diebstahl ist in der Gesellschaft ein sehr verbreitetes Verbrechen. Wenn Diebstähle sich weiter ausbreiten, dann sind alle Mitglieder der Gesellschaft bedroht. Kein einziges Individuum würde sich in seiner Gesellschaft mehr sicher fühlen. Eine sichere Gemeinschaft ist aber wichtig, um den Mitgliedern ein angemessenes und ehrbares Leben zu ermöglichen. Nach dem Stehlen kann einem Dieb Widerstand entgegentreten. Dies kann ihn dazu verleiten, eine andere Straftat zu begehen, wie Mord. Beispielsweise könnte er im Verlauf seines Verbrechens eine Frau vergewaltigen. Deshalb muss ein solches schweres Verbrechen ordentlich und fest verfolgt werden. Wenn sich also ein Dieb bewusst ist, dass ihm wegen des Diebstahls seine Hand abgeschnitten wird, wird er entweder zögern oder den Diebstahl lassen. So wird auch der Reichtum und die Sicherheit in der Gemeinschaft geschützt.

Desweiteren hat der Islam eine spezielle Strafe vorgeschrieben, die Hirabah genannt wird [eine spezielle Strafe, die mit dem folgenden Beispiel beschrieben wird] für Verbrechen, die unter Drohung mit einer Waffe begangen wurden. Beispiele für Hirabah sind: Blockieren der Straße, um die Vorbeikommenden auszurauben; Töten; in friedliche Wohnviertel eindringen und unschuldige Anwohner ängstigen und einschüchtern. Die vorgesehene Strafe basiert auf der Ajat im Qur´an al-Karim Sura Al-Ma´idah (Der Tisch), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Der Lohn derer, die gegen Allah und Seinen Gesandten Krieg führen und Verderben im Land zu erregen trachten, soll sein, dass sie getötet oder gekreuzigt werden oder dass ihnen Hände und Füße wechselweise abgeschlagen werden oder dass sie aus dem Lande vertrieben werden. Das wird für sie eine Schmach in dieser Welt sein und im Jenseits wird ihnen eine schwere Strafe zuteil. Ausgenommen davon sind jene, die bereuen, noch ehe ihr sie in eurer Gewalt habt. So wisset, dass Allah Allverzeihend, Barmherzig ist. [5:33-34]

Die Strafe wird gemäß der Art und Schwere des Verbrechens festgelegt. Wenn ein Dieb sein Opfer tötet und das Geld vergräbt, ist die Strafe das Töten und Kreuzigen des Diebes. Wenn der Dieb nur das Geld des Opfers nimmt, aber das Opfer nicht tötet, wird dem Dieb die Hand abgeschnitten. Wenn ein Dieb das Opfer tötet, aber sein Geld nicht anrührt, wird der Dieb getötet. Wenn der Dieb unschuldige Anwohner ängstigt, aber keinen von ihnen tötet, muss eine solche drohende Person von ihrem Heimatland vertrieben werden. Darüberhinaus beschreibt der Islam die Strafe der Auspeitschung für Junggesellen, die Unzucht begehen. Dies hat seine Begründung in der Ajat im Qur´an al-Karim Sura An-Nur (Das Licht) , die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Peitscht die Unzüchtige und den Unzüchtigen gegebenenfalls mit hundert Peitschenhieben aus; und lasst euch angesichts dieser Vorschrift Allahs nicht von Mitleid mit den beiden ergreifen, wenn ihr an Allah und an den jüngsten Tag glaubt. Und eine Anzahl der Gläubigen soll ihrer Pein beiwohnen. [24:2]

Was den verheirateten Mann oder die verheiratete Frau angeht, die ehebrechen, so lautet die Strafe Steinigung bis zum Tod. Diese Strafe ist nur anwendbar und vollstreckbar, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt wurden und eintrafen. Ein verheirateter Mann oder eine verheiratete Frau wird zu Tode gesteinigt, wenn eine der folgenden zwei Bedingungen erfüllt werden:

Offenes und klares Bekenntnis

Um von einem Angeklagten ein Geständnis zu erhalten, dürfen weder Zwang noch Gewalt angewendet werden. Abgesehen davon wird der Richtspruch nicht nach dem ersten Geständnis oder offenen Bekenntnis der Schuld erlassen. Das Geständnis wird erst wirksam, nachdem es viermal in vier verschiedenen Sitzungen oder Anhörungen des Gerichts wiederholt wurde. Ein Richter dreht in allen derartigen Sitzungen und bei jedem Geständnis das Gesicht weg und zeigt damit seine Missbilligung. Tatsächlich darf der Richter dem Geständigen einige Redewendungen, Sätze oder Worte anbieten, die ihn entmutigen und zur Rücknahme seines Geständnisses bewegen sollen.

Der Richter könnte etwas sagen, wie:
"Es könnte sein, dass sie die andere Person küssten oder berührten, aber nicht wirklich die unerlaubte Tat des Ehebruchs begingen. Unter Umständen haben sie die andere Person nur liebkost, ohne tatsächlich Geschlechtsverkehr gehabt zu haben."

All das, um ihm die Tür offen zu halten, sein Geständnis zurückzunehmen. Dies hat seine Grundlage in der Sunnah, Überlieferung des Propheten, der so handelte, als die Ghamidi – Frau darauf bestand, dass sie tatsächlich unrechtmäßig Ehebruch begangen habe und als Resultat dieses Geschlechtsverkehrs nun schwanger sei. Wenn diejenigen so auf ihrem Geständnis bestehen, wird die Steinigung stattfinden. Sogar wenn die Steinigung stattfindet und die Person, die gesteinigt wird davonrennt, um dem zu entgehen, dann wird dies als Zurücknahme ihres Geständnisses gewertet. In einem solchen Fall wird die Strafe der Steinigung eingestellt.

Es bedarf vier ehrlicher Zeugen:

Diese vier ehrlichen und gerechten Zeugen müssen als aufrichtig in ihren Aussagen und ihrem Benehmen bekannt sein. Diese vier Zeugen müssen versichern, wahrhaftig den tatsächlichen Geschlechtverkehr direkt gesehen zu haben (das bedeutet, dass die vier Zeugen tatsächlich den männlichen Penis in der weiblichen Vagina gesehen haben). Eine solche Situation kann nur beobachtet werden, wenn ein derartiger unrechtmäßiger Akt der Befriedigung offen von den beiden Parteien begangen wird, ohne Respekt für die Gesetze, die Ehre und Würde der Islamischen Gesellschaft zu zeigen. Im Fall einer Verdächtigung, wird keine Steinigung vollzogen, wie schon zuvor erwähnt. Die ist durch den Hadith des Gesandten Allahs begründet:
"Stoppt Huduud, Kapitalstrafen, wenn ihr Verdächtigung [erlaubte oder vorsätzliche] vermutet."

Ehebruch und Unzucht ist kein persönliches Privileg oder privates Verhalten. Es ist in der Tat eine Verletzung der Rechte der Islamischen Gesellschaft. Es gibt viele Ergebnisse und Konsequenzen, die von solchen unsittlichen Handlungen herrühren. Es folgen nur ein paar davon:

  • Demoralisierung der sozialen Werte und Prinzipien der Gesellschaft. Als Folge davon vermehrte Verbreitung von Geschlechtskrankheiten auch auf unschuldige Individuen der Gesellschaft.
  • Vermischung der Abstammung. Ein Kind könnte einer anderen Person als dem eigenen Vater zugesprochen werden, oder ein Kind könnte der Ehre beraubt werden, seinem wirklichen Vater zugesprochen zu werden. Zusätzlich würde das ernsthafte Problem des Erbes auftauchen. Jene, denen kein Erbe zustünde, würden erben und jenen, denen es zustünde, bekämen nichts. Ausserdem könnte jemand einen Ehegatten heiraten, der ihm absolut verboten sein könnte [wie seine Schwester, eine Nichte oder Tante, usw.].
  • Schaffung einer Klasse von Menschen, die der Sympathie der Eltern, Abstammung und Familie sowie der Familienzugehörigkeit beraubt wären. Dies könnte zu gravierenden psychischen Erkrankungen und Unsicherheiten führen. Als Folge kann dies zu schweren sozialen Abweichungen und Unordnungen führen, welche die gesamte Gesellschaft im Großen erfassen könnten. Vaterschaft und Mutterschaft sind für ein Kind wie ein Land. Da sucht es Frieden, Unterkunft, Sicherheit, Unterstützung und Freude.
Desweiteren setzte der Islam Strafe der Auspeitschung für die falsche Beschuldigung anderer des Ehebruchs oder der Unzucht fest. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura An-Nur (Das Licht) , die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und denjenigen, die ehrbaren Frauen (Unkeuschheit) vorwerfen, jedoch nicht vier Zeugen (dafür) beibringen, verabreicht achtzig Peitschenhiebe. Und lasst ihre Zeugenaussage niemals mehr gelten; denn sie sind es, die Frevler sind. [24:4]

Der Grund, und Allah weiss es am besten, aus dem Er diese Strafe festgelegt hat und vollstreckt, ist die guten Sitten in der Gesellschaft zu schützen und aufrechtzuerhalten und um die Unberührtheit der Privatsphäre unbescholtener Menschen zu bewahren. Falsche Beschuldigung ist ein großes soziales Problem, das behandelt und aus der Gesellschaft entfernt werden muss. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Jeder Übergriffsversuch erzeugt Vergeltungsschläge. In manchen Fällen kann solch eine falsche Anschuldigung zu einem Mord führen, bei dem die Person die Unruhe gestiftet hat, getötet wird. Deshalb schreibt die Schari´ah eine so strenge Strafe für den Beschuldigten vor, wenn er keine stichhaltigen und wahren Beweise erbringt.

Alle Strafen im Islam haben den Schutz der Menschenrechte im Blick und zeigen und vermitteln die Göttliche Ehrlichkeit und Gerechtigkeit.

Der Islam hört nicht nur bei den körperlichen Strafen auf, sondern er geht noch einen Schritt weiter zu den physiologischen Strafen. Die falsche Zeugenaussage wird zum Beispiel nicht angenommen. Es wird als unehrenhafter, unaufrichtiger und elender Akt gegen die Schari´ah bezeichnet.

Der einzige Ausweg zu dieser Handlung ist, zu sehen, ob der Kläger völlig bei Allah bereut und sein Verhalten bessert. Und wieder wird all dies getan, um die Menschenrechte zu beschützen, Allah weiss es am besten.

Demgemäß legte der Islam eine Strafe für Berauschendes aller Art und für Schwarzhändler fest. Das Trinken von Alkohol und die Benutzung illegaler Drogen aller Art wird gemäß der Schari´ah auch mit Auspeitschung bestraft. Dem Menschen steht es frei, zu essen und zu trinken, was er möchte, und anzuziehen, was er möchte, aber innerhalb der Grenzen, die Allah gesetzt hat. Allah hat zum Beispiel bestimmte Sorten von Fleisch verboten, alle alkoholischen Getränke und unanständige Kleidung, die in der Gesellschaft soziale und moralische Probleme verursachen. Der Islam verbietet dem Gläubigen, das Fleisch von Kadavern zu essen, das Blut der geschlachteten Tiere, Schweinefleisch und Tiere, die unter Anrufung einer anderen Gottheit als Allah geschlachtet worden sind. Es gibt keine festgelegte Strafe für diese Verbrechen oder Ungehorsam gegenüber Allahs Befehlen, aber wer sie begeht muss vollkommen bereuen und sich aus ganzem Herzen Allah zuwenden und sich von solchen unerlaubten Taten und Handlungen völlig fernhalten. Wenn eine Person aufgegriffen wird, während sie derartige verbotene Dinge offen und öffentlich tut, wird gegen sie eine angemessene Disziplinarstrafe verhängt, die dem Interesse der Islamischen Gesellschaft dient. Dem Menschen ist ebenfalls verboten, Berauschendes aller Art zu trinken, zu nehmen oder zu benutzen, die nicht nur seinem Körper, seinem Geist und seiner Familie schaden, sondern darüberhinaus auch der Gesellschaft schaden. Deshalb werden Wein, Likör und alles andere derartige im Islam "Die Mutter allen Übels oder aller Laster" genannt. Das Peitschen eines Alkoholikers ist eine vorgeschriebene Strafe im Islam, um die Benutzung solcher schädigender Substanzen einzugrenzen. Seine Absicht ist es, den Schutz des Menschen und seiner wesentlichen Dinge zu sichern: Reichtum, Geist und Körper. Es ist auch darauf gerichtet, den gefährlichen Einfluss, sittlich, ökonomisch, kriminell und sozial aus der muslimischen Gesellschaft auszuradieren. Wir zählen im Folgenden einige negative Folgen und Konsequenzen auf, die von dem Missbrauch von Alkohol und Drogen herrühren:

  • Ein Betrunkener könnte unbewusst und unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen Unzucht, Ehebruch oder sogar Vergewaltigung eigener Kinder begehen.
  • Ein Drogenabhängiger wird für die Gesellschaft nutzlos. Ein Abhängiger könnte jede unsittliche Tat begehen, um durch Stehlen oder ein Verbrechen an die unerlaubten Drogen zu kommen.
  • Ernsthafte Gesundheitsrisiken bedrohen den Drogen- abhängigen, die von medizinischen Spezialisten mit Ersatzmedikamenten behandelt werden.
  • Geld und Zeit werden vergeudet, was der Gemeinschaft und der Gesellschaft ernsthaft schadet.
  • Die Gesellschaft ist des Könnens und der Fähigkeiten der Abhängigen beraubt. Dies allein ist eine Beeinträchtigung der Rechte der Gesellschaft.
  • Der Abhängige verliert von Zeit zu Zeit sein Gedächtnis und Können. Diese Situation kann zu tragischen Umständen führen. Eine Person kann unter dem Einfluss von Drogen oder Alkohol barbarisches Verhalten und Benehmen an den Tag legen. Der Islam duldet, akzeptiert und verzeiht solches tierisches Benehmen der Mitglieder seiner Gesellschaft nicht.

Deshalb beschließt der Islam eine sehr breite und allgemeine Regelung in der Schari´ah, die beschreibt, die Bestrafung entspricht der Größe der Sünde. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al- Karim Sura Asch-Schura (Die Beratung), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Die Vergeltung für eine Übeltat soll ein Übel gleichen Ausmaßes sein [42:40]

Zusätzlich sagt Allah, der Allmächtige, im Qur´an al-Karim Sura An-Nahl (Die Bienen), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und wenn ihr bestraft, dann bestraft in dem Maße, wie euch Unrecht zugefügt wurde [16:126]

Der Islam besteht allerdings nicht unwiderruflich auf der Verhängung dieser Bestrafungen. Er lässt vielmehr die Tür für Verzeihung und Vergebung offen, was die persönlichen Rechte und Schädigungen betrifft. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al- Karim Sura An-Nur (Das Licht), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Sie sollen (vielmehr) vergeben und verzeihen. Wünscht ihr nicht, dass Allah euch vergebe? Und Allah ist Allvergebend, Barmherzig. [24:22]

Zusätzlich sagt Allah, der Allmächtige, im Qur´an al-Karim Sura Asch-Schura (Die Beratung), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Dessen Lohn aber, der vergibt und Besserung bewirkt, ruht sicher bei Allah. [42:40]

Der Islam legt es nicht darauf an, sich an dem Sünder zu rächen. Der Islam setzt keine strenge Strafen ein, um hart und streng zu den Gläubigen zu sein. Der hauptsächliche und wesentliche Grund für die Bestrafung ist es, die Rechte der Gläubigen in der Islamischen Gesellschaft zu wahren. Ferner versucht er, Frieden und Ruhe zu erhalten und warnt jedes Individuum, das Schlechtes tut, oder zu Bösem anstiftet, ein zweites Mal nachzudenken, bevor er/sie eine schlechte Handlung gegen die Gesellschaft begeht. Der Islam zielt darauf, jeder Person, die daran denken könnte, derartige Verbrechen zu begehen, wie das Bedrohen der Mitglieder der Gesellschaft, vorher ein zweites Mal zu überlegen. Der Islam beabsichtigt auch, die Islamische Gesellschaft von allen kriminellen Aktivitäten zu reinigen. Wenn ein Mörder realisiert, dass er/sie getötet wird, wenn er/sie eine andere Person getötet hat, und wenn ein Dieb realisiert, dass für den Diebstahl seine Hand abgeschnitten wird, und wenn ein Unzüchtiger oder Ehebrecher realisiert, dass er in aller Öffentlichkeit ausgepeitscht wird, und wenn derjenige, der jemanden fälschlich des Ehebruchs bezichtigt, realisiert, dass er öffentlich ausgepeitscht wird; sie alle werden ernsthaft darüber nachdenken, bevor sie ihr beabsichtigtes Verbrechen begehen. Als Folge davon wird die Islamische Gesellschaft sicherer und geschützter. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Al-Baqarah (Die Kuh), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: In der Wiedervergeltung ist Leben für euch, oh ihr, die ihr einsichtig seid! Vielleicht werdet ihr (Allah) fürchten. [2:179]

Man könnte einwenden, manche dieser festgelegten Bestrafungen im Islam seien grausam. Die Antwort auf diesen Vorwurf ist einfach:
"Alle Menschen sind sich darin einig, dass solche Verbrechen überaus schädlich für die Gesellschaft sind. Dem entsprechend stimmen alle darin überein, dass diesen Verbrechen entgegengewirkt werden muss und die Menschen, welche Verbrechen begehen, bestraft werden müssen. Wir sollten die Tatsachen vergleichen, ob diese Islamischen Strafen wirkungsvoller die Verbrechensrate in der Islamischen Gesellschaft reduzieren oder die von Menschen gemachten?"

Die Islamischen Strafen mögen dem Betrachter grausam erscheinen, der nur ihren äußeren Wert betrachtet. Doch bei genauerem Hinsehen erweisen sie sich als gerechte, praktizierbare und logische Strafen. Islamische Strafen sind, mit Allahs Hilfe, ausreichend um Verbrechen aller Art in der Islamischen Gesellschaft auszumerzen. Bevor man dem Kriminellen gegenüber Freundlichkeit erweist, darf man die Rechte der Opfer des Verbrechens nicht übersehen oder vergessen. Ein verdorbenes und gemeines oder fehlerhaftes Organ muss von der Gesellschaft abgeschnitten werden, wie es mit einem defekten Körperteil auch gemacht wird, um den restlichen Körper zu schützen.

Es muss angemerkt werden, dass Anti-Islamische Medien ein verzerrtes Bild vom Islam und der Islamischen Gesellschaft liefern. Sie behaupten zum Beispiel die Islamische Gesellschaft wäre barbarisch und ungebildet. Sie beklagen auch, sein Rechts- und Strafsystem sei grausam. Dazu zeigen diese Medien, dass Mitglieder der Islamischen Gesellschaft durch anhaltende körperliche Defekte charakterisiert sind: ohne Hände, Arme und mit einem Bein; oder Leute, die täglich in der Öffentlichkeit ausgepeitscht würden. Man könnte meinen, dass die Islamischen Strafen täglich angewandt und vollzogen würden. Man muss trotzdem betonen, dass es durch die gesamte Islamische Geschichte hindurch nur wenige Fälle gab, von denen die Steinigung zum Tode berichtet und vollzogen wurde. Diese Fälle waren selten und durch die dringende Bitte der Sünder, die ihre Verbrechen gestanden hatten und den persönlichen Wunsch äußerten, die Strafe durch Steinigung zu erhalten. Die Individuen, die solche Verbrechen begangen haben, wollten so von der verderblichen Sünde gereinigt werden. Mit allen anderen Islamischen Strafen verhält es sich ähnlich.

Viertens: Die Strafe, die im Islam über denjenigen ausgesprochen wird, der den Islam als Lebensweise verlässt, sei ein Verstoß gegen die Menschenrechte. Menschenrechte sichern allen Menschen die freie Religionswahl zu. Ausserdem widerspräche eine solche Strafe der Aussage im Qur´an al-Karim Sura Al-Baqarah (Die Kuh), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Es gibt keinen Zwang im Glauben. [2:256]

Antwort auf das Missverständnis über das Verlassen des Islam

Die Islamische Schari´ah spricht diese Strafe gegen denjenigen aus, der dem Islam als Lebensweise den Rücken kehrt und seine Gesetze und Regeln ablehnt, wie aus dem Hadith, der Sunnah, Überlieferung des Propheten hervorgeht: "Es ist nicht erlaubt, einen Muslim zu töten, ausser für eines der drei Verbrechen: (1) Ein verheirateter Mann oder eine verheiratete Frau, der oder die [bewiesenermaßen] Ehebruch begeht. (2) Wenn er einen anderen Muslim getötet hat. (3) Wenn er dem Islam den Rücken kehrt [die Lebensweise in Öffentlichkeit ablehnt und offen angreift, und sich von ihm und der Islamischen Gesellschaft abwendet." (Bukharyy, Hadith Nr. 6935 und Muslim, Hadith Nr. 6524.)

Darüberhinaus hat dies seine Grundlage im Hadith und in der Sunnah, Überlieferungen vom Propheten: "Wer auch immer wechselt [den Islam als Religion und Lebensweise ablehnt], tötet ihn."

Wir sollten die folgenden Punkte betrachten, welche die Person betreffen, die den Islam als Glauben und Lebensweise zurückweist:

  • Die Tötung eines Abtrünnigen vom Islamischen Glauben hat solche Leute zur Folge, die den Islam offen und öffentlich ablehnen und angreifen. Solche Abtrünnigkeit entspricht einer inneren Revolution innerhalb der Islamischen Gesellschaft. Wenn eine solche Person seine Abtrünnigkeit für sich behält und sie nicht verkündet, bleibt er Allah überlassen. Allah weiss am besten, wer glaubt und wer den Glauben verweigert. Muslime können nur ihre Richtsprüche und offensichtlichen Angelegenheiten begründen, und die Wirklichkeit Allah überlassen.
  • Einer Person, die den Islamischen Glauben ablehnt, sollte eine Gelegenheit von drei aufeinanderfolgenden Tagen gegeben werden, um zur Gemeinschaft des Islam zurückzukehren. Reife Islamische Gelehrte müssen mit ihm sitzen und ihm die große Sünde erklären, die er gegen seine eigene Seele, seine Familie und die Gemeinschaft begeht. Wenn diese Person zur Gemeinschaft des Islam zurückkehrt, wird sie freigelassen; wenn nicht, wird die Strafe vollzogen. Die Tötung eines Abtrünnigen ist in Wirklichkeit eine Erlösung für die restlichen Mitglieder der Gesellschaft.
  • In der Islamischen Schari´ah ist es unannehmbar, wenn jemand den Islam zurückweist, denn er ehrt nicht seine Bindung zu seinem Glauben. Wenn jemand seine Bindung zum Glauben nicht aufrechterhält, wird er für schlimmer betrachtet als ein Nicht – Gläubiger. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura An- Nisa (Die Frauen), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Wahrlich, diejenigen, die gläubig sind und hernach ungläubig werden, dann wieder glauben, dann abermals ungläubig werden und noch heftiger im Unglauben werden, denen wird Allah nimmermehr vergeben noch sie des Weges leiten. [4:137]
  • Den Islam als Lebensweise zurückzuweisen rührt von einer arglistigen Propaganda gegen den Islam her. Darüberhinaus bedeutet die Zurückweisung des Islam auch Undankbarkeit der Islamischen Gesellschaft und der direkten Gemeinschaft, in welcher der Abtrünnige lebt, gegenüber. Durch eine derartige Zurückweisung werden andere Leute entmutigt, den Islam als Lebensweise anzunehmen. Der Fall, dass jemand den Islam zurückweist, nachdem er ihn zuvor angenommen hatte zeigt, dass er nur ausprobiert hat, sich aber über die Ausübung dieser Lebensweise nicht ernsthaft im Klaren war. Deshalb wird die Ablehnung des Islam dazu benutzt, den Islam anzugreifen und versucht von innen zu rebellieren. Aus diesem Grund ist eine solche Strafe vorgeschrieben, Allah weiss am besten.
  • Der Islam möchte, dass die von der Religion des Islam Abtrünnigen diese Angelegenheit sehr ernst nehmen und sich Zeit nehmen, um ihn voll zu studieren. Von ihnen wird verlangt, dass sie Nachforschungen anstellen, auswerten und ernsthaft alle Aspekte des Islam als Lebensweise untersuchen, bevor sie ihn annehmen und nach seinen Regeln und Gesetzen leben sollen. Wenn diese Umkehr willentlich passiert, ist es schön und gut. Wenn nicht, dann lässt solch eine schwere Strafe jenen, die herumspielen wollen und mit dem Islam experimentieren, keine noch so kleine Chance.

Der Islam behandelt das Zurückweisen des Glaubens nicht als persönliche Angelegenheit. Die Zurückweisung des Islam als Lebensweise bedeutet nicht nur einen Wechsel der Religion des Abtrünnigen, sondern mehr noch die Ablehnung des gesamten Systems. Eine derartige Ablehnung wird sicherlich dem ganzen System schaden und verletzen und nicht nur den Abtrünnigen. Wie schon eher betont, betrachtet der Islam die Zurückweisung als Kern für eine innere Revolution und böse Anstiftung in der Gesellschaft. Der Islam akzeptiert oder verzeiht solch eine schlechte Handlung nicht, die zu Unheil und Verwirrung in der Gesellschaft führt. Tatsächlich ähnelt dies den modernen politischen Systemen sehr, die jeden Staatsstreich oder andere Aktivitäten, um eine existierende Herrschaft oder Regierung zu überwältigen, als illegale Handlungen bestrafen. Desweiteren werden derartige revolutionäre Aktivitäten gegen die Regierung sehr ernst genommen und diejenigen, die daran teilgenommen haben, werden getötet, verbannt oder inhaftiert. Tatsächlich werden derartige Andersdenkende des politischen Systems unter Umständen psychologisch oder körperlich gefoltert oder das persönliche Eigentum dieser Individuen wird enteignet. Ferner werden die Familienmitglieder und/oder Verwandte ebenfalls den Störungen ausgesetzt.

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Fünftens: Die Verbannung einer muslimischen Frau, die einen Nicht–Muslim heiratet, ist eine Verletzung der Menschenrechte und speziell ihrer persönlichen Freiheit, die ihr erlaubt, zu heiraten, wen sie möchte.

Antwort auf das Missverständnis105 über die Ehe mit einem Nicht-Muslim

Die vernünftige islamische Erklärung hinter dieser Einschränkung der Freiheit der Heirat ist hauptsächlich der Schutz und die Aufrechterhaltung der Familieneinheit in der Islamischen Gesellschaft. Der Islam beabsichtigt, die Familie vor Scheidung wegen der verschiedenen Religionen der beiden Ehegatten zu schützen. Ein Ehemann kann sehr große Respektlosigkeit gegenüber dem Glauben und den religiösen Prinzipien seiner Frau zeigen, denn er denkt, er sei das dominantere Familienmitglied. Zusätzlich kann die Frau sich auch schwächer und sensibler fühlen, was ihren Glauben in ihrer Familie betrifft.

Die drei folgenden Fälle werden die Situation erklären. Alle drei besitzen dasselbe Prinzip, das wir im vorherigen Absatz hervorgehoben haben.

Erster Fall: Ein männlicher Muslim heiratet eine Götzenanbeterin oder eine Atheistin. Der Islam verbannt eine solche Ehe, denn der Islamische Glaube respektiert den Glauben der Götzenanbeter nicht im Geringsten. Demzufolge wird in der ganzen Familie ständig Streit und Kampf vorherrschen. Der Islam sieht die Scheidung als eine der am meisten verhassten oder verachtenswertesten Handlungen aus der Sicht Allahs an. Deshalb rät der Islam von einer Ehe ab, in welcher der Mann den Glaubensprinzipien der Frau und ihrer Familie keine Beachtung schenkt. Demzufolge würde eine solche Ehe meistens mit einer Scheidung enden, die zur Auflösung einer existierenden Islamischen Familie führen würde. Wie bereits zuvor erwähnt, mag der Islam die Auflösung einer muslimischen Familie überhaupt nicht. Deshab verbietet der Islam von vornherein den Grund, der zu dem zu erwartenden Familienproblem führen wird.

Zweiter Fall: Der Islam erlaubt einem männlichen Muslim, eine Jüdin oder eine Christin zu heiraten, denn der Islam glaubt an die Sendung von Jesus als Prophet und Gesandten Allahs der Israeliten, der auf wudersame Weise durch Allahs Wort geboren wurde. Dementsprechend akzeptiert der Islam die Sendung des Propheten Moses als Prophet und Gesandten der Israeliten. Aus diesem Grund wird eine Christin oder Jüdin, die ihren Glauben behalten möchte, in dieser Hinsicht nicht mit diesem Problem konfrontiert. Abgesehen von den unterschiedlichen Glaubensprinzipien und Religionen wird diese Ehe Fortbestand haben und die Familie wird gedeihen, wenn alles zwischen den beiden Ehegatten gut läuft, inscha Allah.

Dritter Fall: Der Islam verbannt die Heirat einer weiblichen Muslima mit einem Christen oder Juden, weil diese die Botschaft Muhammads verneinen. Tatsächlich könnten solche Individuen herabwürdigend von dem Propheten sprechen, eine Situation die Hass, Probleme und Missfallen zwischen den beiden Gatten erzeugt. Derartiges Verhalten wird zum Streit und zu Differenzen zwischen den beiden Ehegatten führen und eventuell zum Bruch der Familie durch Scheidung. Deshalb verbannt der Islam das, was eventuell zur Scheidung führt.

Sechstens: Das System der Sklaverei widerspräche dem Islamischen Konzept der Gleichheit und vollen persönlichen Freiheit. Dies sei auch eine Verletzung der Menschenrechte.

Antwort auf das Missverständnis über Sklaverei

Wir möchten kurz den Islamischen Standpunkt zur Sklaverei erläutern. Der Islam akzeptierte die Sklaverei wegen der besonderen ökonomischen und sozialen Bedingungen in der Gesellschaft, um ihre Wirtschaft aufrechtzuerhalten, als der Islam zuerst auftauchte. Die gesamte Gesellschaft war vom Sklavereisystem überaus abhängig, was die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Bedürfnisse angeht. Tatsächlich beschränkte sich das Sklavereisystem nicht nur auf die Arabische Halbinsel, sondern war weltweit verbreitet. Ausserdem war die Sklaverei auch in den früheren Religionen wohlbekannt und angenommen.

In der Bibel wird im 5. Buch Mose 20:10-17 festgestellt:

Wenn du vor eine Stadt ziehst, um gegen sie zu kämpfen, so sollst du ihr zuerst den Frieden anbieten.Antwortet sie dir friedlich und tut dir ihre Tore auf, so soll das ganze Volk, das darin gefunden wird, dir fronpflichtig sein und dir dienen. Will sie aber nicht Frieden machen mit dir, sondern mit dir Krieg führen, so belagere sie Und wenn sie der HERR, dein Gott, dir in die Hand gibt, so sollst du alles, was männlich darin ist, mit der Schärfe des Schwertes erschlagen. Nur die Frauen, die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt ist, und alle Beute sollst du unter dir austeilen und sollst essen von der Beute deiner Feinde, die dir der HERR, dein Gott, gegeben hat. So sollst du mit allen Städten tun, die sehr fern von dir liegen und nicht zu den Städten dieser Völker hier gehören.Aber in den Städten dieser Völker hier, die dir der HERR, dein Gott, zum Erbe geben wird, sollst du nichts leben lassen, was Odem hat,sondern sollst an ihnen den Bann vollstrecken.

Der Islam verfolgt einen Stufenplan über einen langen Zeitraum, um die Sklaverei schrittweise aus der Islamischen Gesellschaft zu verbannen, genau wie er Alkoholika aller Sorten verbannt. Alkohol (oder Wein) wurde in der Islamischen Gesellschaft nicht auf einmal verboten, sondern eher in Stufen. In der ersten Stufe sagt Allah, der Allmächtige, im Qur´an al-Karim Sura Al-Baqarah (Die Kuh), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann:
Sie befragen dich über Berauschendes und Glücksspiel. Sprich: "In beiden liegt großes Übel und Nutzen für die Menschen. Doch ihr Übel ist größer als ihr Nutzen." Und sie befragen dich, was sie spenden sollen. Sprich: "Den Überschuss." So macht euch Allah die Zeichen klar, damit ihr nachdenken möget. [2:219]

Als eine größere Zahl an Menschen den Islam als Lebensweise und Religion annahm, offenbarte Allah die folgende Ajat aus dem Qur´an al-Karim Sura An-Nisa (Die Frauen), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Oh ihr, die ihr glaubt, nahet nicht dem Gebet, wenn ihr betrunken seid, bis ihr versteht, was ihr sprecht [4:43]

Dann, als sich der Glaube der Muslime gefestigt hatte und sie begannen, über den Islam eingehend zu lernen und zu studieren, und den Befehlen Allahs und den Anweisungen des Gesandten Allahs vollen Respekt und Gehorsam leisteten, erließ Allah das völlige Verbot für Alkohol. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Al-Ma´idah (Der Tisch), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Oh ihr, die ihr glaubt! Berauschendes, Glücksspiel, Opfersteine und Lospfeile sind ein Greuel, das Werk Satans. So meidet sie, auf dass ihr erfolgreich seid. [5:90]

Auf ähnliche Weise verfolgte der Islam eine dementsprechende Annäherung, um die Sklaverei aus der Islamischen Gesellschaft zu entfernen. Der Islam befahl nicht sofort jegliches Geschäft mit Sklaverei zu stoppen, sondern er entzog weise alle Quellen der Sklaverei. Der Islam beabsichtigte, ein Stadium zu erreichen, in dem alle Aktivitäten vollständig verschwinden. Der Islam begann mit dem ersten Stadium: sich selbst aus ihren Herzen und Gedanken heraus Befreien. Sie wurden angewiesen, sich stark, gesund und fähig zu fühlen. Ihnen wurde beigebracht, die Gefühle der Schwäche und der Unterlegenheit von sich selbst aufzugeben. Der Islam rief das menschliche Gefühl und die Unversehrtheit in den Herzen und Gedanken der Sklaven wieder wach, indem er sie zu Brüdern ihrer Herrn oder Besitzer machte oder sie so nannte. Sklaverei blieb niemals ein bleibendes Phänomen in der Islamischen Gesellschaft. Es wird berichtet, dass der Gesandte Allahs sagte: "Eure Arbeiter sind eure Brüder. Allah, der Allmächtige, setzte sie unter euch [zu euren Diensten]. Wer einen [seiner Brüder] unter sich [arbeiten] hat, muss ihn speisen von dem, was er selber isst, ihn bekleiden, wie er sich selbst bekleidet und ihnen nichts zu tun befehlen, was sie nicht leisten können. Wenn du dies tust, dann hilf ihnen." (Bukharyy.)

Der Islam festigte darüber hinaus das Recht der Sklaven auf Leben. Allahs Gesandter sagte: "Wer einen Sklaven tötet, wird getötet. Wer einem Sklaven die Nase abschneidet, dem wird seine eigene Nase abgeschnitten [als Bestrafung]. Wer einem Sklaven die Hoden entfernt, dem werden seine eigenen Hoden auch entfernt." (Bukharyy und Muslim berichten diesen Hadith.)

Darüber hinaus befiehlt der Islam den Muslimen, zu ihren Sklaven und Mägden freundlich und gut zu sein. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura An-Nisa (Die Frauen), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und dient Allah und setzt Ihm nichts zur Seite; und seid gut zu den Eltern und zu den Verwandten, den Waisen, den Armen, dem Nachbar, sei er verwandt oder aus der Fremde, dem Begleiter an der Seite, dem Sohn des Weges und zu dem (Sklaven), den ihr von Rechts wegen besitzt. Seht, Allah liebt nicht den Hochmütigen und Prahler. [4:36]

Tatsächlich erhöht der Islam die Gefühle der Sklaven mit Ehre, denn er verbietet den Herren der Sklaven, ihre Sklaven an ihre Herkunft zu erinnern. Es wird berichtet, dass der Gesandte Allahs sagte: "Man sollte nicht sagen:´Dies ist mein Sklave´ oder ´dies ist meine Magd´, sondern man sollte lieber sagen: ´dies ist mein Junge´ oder ´dies ist mein Mädchen´."

Sklaverei im Islam beschränkt sich nur auf körperliche, es gibt keine geistige oder psychische Sklaverei. Ein Sklave besitzt das Recht, seinen eigenen Glauben zu behalten, wenn er dies wünscht. Desweiteren zeigt der Islam das beste Beispiel für die Gleichheit der Menschen, indem er den Vorrang denen zuspricht, die am frömmsten und am rechtschaffensten sind. In der Tat brachte der Islam die Bruderschaft oder Einheit zwischen Sklaven und ihren Herren. Der Islam ging sogar noch einen Schritt weiter, indem er das außerordentliche Beispiel Allahs Gesandtem präsentierte, als er seine Kousine Zainab bint Jahsch, eine noble Dame von den Quraisch, seinem Sklaven und Gefährten Zaid bin Harith zur Heirat anbot. Der Letztere wurde auch zum Führer des Heeres benannt, dem einige der führenden wohlbekannten Gefährten des Gesandten Allahs angehörten.

Der Islam verfolgte zwei Haupmethoden, um die Sklaverei aus der Islamischen Gesellschaft abzuschaffen und praktizierte sie auf sehr geschickte Weise, um Verwirrung oder Chaos in der Gesellschaft zu vermeiden. Diese Methoden schufen keinerlei Feindseligkeit und Hass zwischen den unterschiedlichen Klassen der Islamischen Gesellschaft oder verursachten den vorherrschenden sozio-ökonomischen Situationen irgendwelche Einbußen.

Die erste Methode: Der Sklaverei die Quellen entziehen, welche während der Islamischen Geschichte sehr weitreichend waren. Quellen der Sklaverei waren folgende:

  • Bei Kriegen aller Art wurden die Kämpfer der besiegten Armee entweder getötet oder gefangen genommen und dann versklavt.
  • Wenn jemand Schulden hatte und sie nicht vollständig zurückzahlen konnte, wurde der Verschuldete zum Sklaven des Schuldners.
  • Väter verkauften ihre Kinder, männlich oder weiblich, wenn sie wollten.
  • Persönliche Aufgabe der Freiheit. Wenn jemand etwas brauchte, verkauft er sich einer anderen Person, um zu erhalten, was er brauchte.
  • Alle Arten von Piraterie, Kidnapping und Entführung von Menschen. Solche entführten Menschen wurden wie Sklaven behandelt.
  • Eine Strafe für Verbrechen wie Tötung, Diebstahl und Ehebruch, die dem Täter auferlegt wurde. Die kriminelle Person wurde zum Sklaven seines Opfers oder dessen Familienmitglieder oder Erben.
  • Nachwuchs von Sklaven, selbst wenn der Vater ein freier Mann war.

Das zuvor Erwähnte waren nur einige wenige Quellen der Sklaverei, die vor dem Islam in der Welt praktiziert wurden. Dann hat der Islam all diese Quellen verboten. Nur zwei blieben als Ausnahmen:

  • Kriegsgefangene oder Inhaftierte aus von einem muslimischen Herrscher rechtmäßig erklärten Kriegen. Trotzdem wurden solche Kriegsgefangenen nicht alle zu Sklaven erklärt. Einige von ihnen wurden frei gelassen, während andere Lösegeld zahlten oder anderes. Dies ist durch die Ajat aus dem Qur´an al-Karim Sura Muhammad belegt, die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Wenn ihr auf die stoßt, die ungläubig sind, so haut (ihnen) auf den Nacken; und wenn ihr sie schließlich siegreich niedergekämpft habt, dann schnürt ihre Fesseln fest. (Fordert) dann hernach entweder Gnade oder Lösegeld, bis der Krieg seine Lasten (von euch) wegnimmt. Das ist so. Und hätte Allah es gewollt, hätte Er sie Selbst vertilgen können, aber Er wollte die einen von euch durch die anderen prüfen. Und diejenigen, die auf dem Weg Allahs gefallen sind – nie wird Er ihre Werke zunichte machen. [47:4]

So war es am Beginn, als der Islam im Kommen war. Dann versuchten die Feinde des Islam, seinen Fortschritt und Verbreitung aufzuhalten. Nicht – Muslime behielten Muslime als Kriegsgefangene. Der Islam tat dasselbe.

  • Eine geerbte Sklaverei ist andererseits das Kind zweier Sklaven. Solch ein geborenes Kind wird auch als Sklave betrachtet. Wenn der Herr eines Sklavenmädchens Geschlechtsverkehr mit ihr hatte, wird das resulierende Kind in der Abstammung seinem freien Vater zugerechnet und ist somit ein freies Kind. In einem solchen Fall wird das Sklavenmädchen "Mutter eines Jungen" genannt, der weder verkauft, noch als Geschenk gegeben wird, aber sie wird nach dem Tod ihres Herrn befreit.
  • Die zweite Methode beinhaltet die Ausweitung der Möglichkeiten der Befreiung des Sklaven aus der Sklaverei. Für die einzige Aussicht auf Freiheit war der Wille des Herrn des Sklaven oder der Sklavin ausschlaggebend. Vor dem Islam wurde ein Sklave sein ganzes Leben hindurch als Sklave betrachtet. Wenn dann der Herr eines Sklaven oder einer Sklavin diesen befreien wollte, musste er eine Geldbuße bezahlen.

Der Islam führte die Befreiung der Sklaven durch ihre eigenen Herrn ein und Verträge von Sklaven mit ihren Herrn, in denen sie diesem einen bestimmten Geldbetrag zahlten, um ihre Unabhängigkeit und Freiheit zu erlangen. Desweiteren öffnete der Islam die Türen, indem er dem Herrn eines Sklaven die Freiheit gab, seinen Sklaven jederzeit ohne Verpflichtung oder Geldbuße freizulassen. Dann öffnete er noch andere Türen und Mittel für die Befreiung von Sklaven:

Wiedergutmachung für Sünden

Der Islam setzte als Wiedergutmachung für die versehentliche Tötung die Befreiung eines gläubigen, religiösen Sklaven aus, zusätzlich zu dem Blutgeld, das der betroffenen Familie zu zahlen ist. Dies hat seine Begründung in der Ajat im Qur´an al-Karim Sura An- Nisa (Die Frauen), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Keinem Gläubigen steht es zu, einen anderen Gläubigen zu töten, es sei denn aus Versehen. Und wer einen Gläubigen aus Versehen tötet: so soll er einen gläubigen Sklaven befreien und Blutgeld an seine Erben zahlen, es sei denn, sie erlassen es ihm aus Mildtätigkeit. [4:92]

Wiedergutmachung für Thehar – Schwur108:

Dies basiert auf der Ajat im Qur´an al-Karim Sura Al-Muğadalah (Der Streit), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und jene nun, die ihre Frauen Mütter nennen und dann zurücknehmen möchten, was sie gesagt haben – (die Buße dafür) ist die Befreiung eines Sklaven, bevor sie einander berühren. Dies (wird euch gesagt,) um euch zu ermahnen. Und Allah ist dessen wohl kundig, was ihr tut. [58:3]

Wiedergutmachung für das Brechen eines Schwures:

Dies hat seine Grundlage in der Ajat im Qur´an al-Karim Sura Al- Ma´idah (Der Tisch), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Allah wird euch für ein unbedachtes Wort in euren Eiden nicht zur Rechenschaft ziehen, doch Er wird von euch für das Rechenschaft fordern, was ihr mit Bedacht geschworen habt. Die Sühne dafür sei dann die Speisung von zehn Armen in jenem Maß, wie ihr die Eurigen speist, oder ihre Bekleidung oder die Befreiung eines Sklaven. Wer es aber nicht kann, dann (soll er) drei Tage fasten. Das ist die Sühne für eure Eide, wenn ihr sie geleistet habt. Und hütet ja eure Eide. So macht euch Allah Seine Zeichen klar, auf dass ihr dankbar sein möget. [5:89]

Wiedergutmachung für das Brechen des Fastens im Monat Ramadhan:

Dies basiert auf dem Fall eines Mannes, der zum Gesandten Allahs kam und zu ihm sagte: "Oh Prophet Allahs! Ich habe mich selbst zerstört!" Allahs Gesandter fragte den Mann: "Warum?" Der Mann erzählte dem Gesandten Allahs, dass er mit seiner Frau während der Fastenstunden des Tages im Ramadhan Geschlechtsverkehr gehabt habe. Allahs Gesandter sagte: "Hast du einen Sklaven zum Befreien?" Der Mann verneinte. Allahs Gesandter fragte den Mann wieder: "Hast du die Mittel, um sechzig arme Leute zu speisen?" Der Mann verneinte. Als der Mann und die restlichen Leute noch saßen, wurde Allahs Gesandtem eine Menge frischer Datteln gereicht. Allahs Gesandter fragte nach dem Mann, der diese Sünde begangen hatte, und er kam nach vorn. Allahs Gesandter sagte dem Mann: "Nimm diese Datteln und gib sie den armen Leuten als Almosen [Wiedergutmachung für deine Sünde]." Der Mann antwortete: "Oh Prophet Allahs! Bei Allah! Es gibt keine ärmere Familie in der gesamten Stadt von Madinah als meine Familie." Als er das hörte, lächelte Allahs Gesandter so, dass seine Eckzähne erschienen und sagte: "Dann nimm die Datteln und speise deine Familie." (Bukharyy berichtet diesen Hadith.)
Eine Person, die eine dieser Sünden begangen hat, für die eine Wiedergutmachung verlangt wird, und er ist finanziell in der Lage dazu, besitzt aber keinen Sklaven zum Freilassen, muss einen Sklaven kaufen [wenn möglich] und als Wiedergutmachung für seine Sünde befreien.

Der Islam erklärt das Befreien eines Sklaven zu eine der beliebtesten wohltätigen Handlungen bei Allah:

Dies ist durch die Ajat im Qur´an al-Karim Sura Al-Balad (Die Ortschaft) begründet, die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Doch er bezwang das Hindernis nicht. Und was lehrt dich wissen, was das Hindernis ist? (Es ist:) das Befreien eines Nackens [90:11-13]

Die Aussprüche und Handlungen des Gesandten Allahs diesbezüglich sind ein großer Ansporn für Leute, für Allahs Gunst Sklaven zu befreien und ihnen Unabhängigkeit zu gewähren. Allahs Gesandter sagte: "Wer einen Sklaven befreit, wird als Belohnung für jedes Organ des Sklaven eines seiner Organe vor dem Höllenfeuer befreien." (Muslim berichtet diesen Hadith.)
Zusätzlich wird berichtet, dass der Gesandte Allahs sagte: "Besucht den Kranken, speist den Hungrigen und erlöst den leidenden Sklaven." (Bukharyy berichtet diesen Hadith.)

Dem Sklaven die Freiheit ankündigen:

Wenn ein Herr von einem Sklaven im Spaß irgend ein Wort oder Synonym für Freiheit, Unabhängigkeit, Entlassung oder Erlösung ankündigt, ist der Sklave sofort frei. Dies basiert auf der Aussage des Gesandten Allahs in dem Hadith: "[Es gibt] drei Dinge die, wenn du sie ernsthaft oder im Spaß äußerst, dich verpflichtest, sie zu tun. Diese sind: Scheidung [der Ehefrau], Einverständnis zur Heirat [einer Frau] und die Befreiung oder Erlösung eines Sklaven." (Bukharyy berichtet diesen Hadith.)

Befreiung eines Sklaven durch einen Willen:

Eine Art der Sklavenbefreiung ist die durch den "letzten Willen". Dies kann niedergeschrieben sein, verbal ausgesprochen, jemand anderem gesagt worden sein oder Ähnliches. Wenn der Herr eines Sklaven in irgendeiner Form erklärt, dass sein Sklave nach dem Tod seines Herrn ein freier Mann sein wird, hat der Sklave nach dem Tod seines Herrn seine Freiheit sicher. Als eine Vorsichtsmaßnahme verbietet der Islam, einen solchen Sklaven nach dieser Erklärung wegzugeben oder zu verkaufen. Wenn einer Sklavin ein solches Versprechen gegeben wird und der Besitzer hat Geschlechtsverkehr mit ihr, so ist das Kind ebenfalls frei. Ähnlich darf die Sklavin in so einem Fall weder verkauft nocht als Geschenk an Dritte weitergegeben werden, sondern muss auch freigelassen werden.

Sklavenbefreiung ist eine der empfohlenen Kanäle für Zakat

Dies hat seine Begründung in der Ajat im Qur´an al-Karim Sura At- Tauba (Die Reue), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Wahrlich, die Almosen sind nur für die Armen und Bedürftigen und für die mit der Verwaltung der Almosen Beauftragten und für die, deren Herzen gewonnen werden sollen, und für die (Befreiung von) Sklaven und für die Schuldner, und für die Sache Allahs und für den Sohn des Weges; (dies ist) eine Vorschrift von Allah. Und Allah ist Allwissend, Allweise. [9:60]

Wiedergutmachung für Schlagen ins Gesicht

Der Islam ordnet an, einen Sklaven zu befreien, wenn sein Herr ihn ins Gesicht schlägt. Dies hat seine Grundlage in dem Hadith des Gesandten Allahs: "Wer seinem Sklaven in sein/ihr Gesicht schlägt, muss ihn als Wiedergutmachung freilassen." (Bukharyy berichtete diesen Hadith.)

Vertrag eines Sklaven: Dies bezieht sich auf eine Situation, wenn ein Sklave seinen Herrn darum bittet, seine Freiheit für eine Geldsumme erkaufen zu dürfen und beide damit einverstanden sind. Wenn ein Sklave seinen Herrn bittet, ihm einen solchen Befreiungsvertrag zu machen, wird es für den Herrn verbindlich, dem Sklaven einen derartigen Vertrag zu gewähren. In so einem Fall wird der Sklave die Freiheit erhalten, zu kaufen, verkaufen, handeln, besitzen und arbeiten, um das Geld, das er für seinen Freiheitsvertrag benötigt, zu sammeln. Selbst die Arbeit für seinen Herrn wird mit einem bestimmten Gehalt entlohnt. Tatsächlich ging der Islam, indem er für solche Leute um Schenkungen, Unterstützung und Hilfe von den reichen Leuten und Spendern der Islamischen Gesellschaft bat, noch einen Schritt weiter. Selbst der Herr ist gezwungen auf etwas von dem ausgehandelten Geld zu verzichten oder ihm leichtere Zahlungsbedingungen zu machen, um ihm zu helfen, seine Freiheit zu erlangen. Dies ist durch die Ajat im Qur´an al-Karim Sura An-Nur (Das Licht) begründet, die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und jene, die ihr von Rechts wegen besitzt – wenn welche von ihnen eine Freilassungsurkunde begehren, (so) stellt sie ihnen aus, falls ihr von ihnen Gutes wisset; und gebt ihnen von Allahs Reichtum, den Er euch gegeben hat. [24:33]

Kurz: Wir können überzeugt sagen, dass der Islam die Sklaverei nicht rechtskräftig machte. Im Gegenteil, er erlies Gesetze und Regelungen, die bedeutend und wirksam dazu beitrugen, die Quellen der Sklaverei einschränken zu helfen und den Sklaven halfen, ein für allemal die Freiheit zu erlangen.

Das Ministerium für Gerechtigkeit im Königreich Saudi Arabien hielt im Monat Safar 1392 H (1982 n.Chr.) drei Konferenzen ab. Der Justizminister, erhabene Gelehrte und Universitätsprofessoren nahmen mit vier geehrten europäischen Rechtsgelehrten daran teil:

  • Ex-Außenminister von Irland und Sekretär des Europäischen Gesetzgebungskommités
  • Ein bekannter Professor der Orientalistik und Islamwissenschaft
  • Ein Professor für Gesetzeswissenschaft und Direktor des in Frankreich gedruckten Menschenrechtsmagazines
  • Einige Rechtsgelehrte des Appellate Gerichts in Paris

Die Gelehrten des Königreichs erklärten das Konzept des Islam als Lebensweise, verglichen mit anderen konkurrierenden Konzepten, und stellten die Hauptregeln des Islam und der Schari´ah dar, sowie Einzelheiten solcher allgemeiner Regeln und Prinzipien. Die muslimischen Gelehrten zeigten auch, dass die Schari´ah die wirklichen Interessen der Menschen wahrt. Die muslimischen Gelehrten zeigten auch den Wert, den Gewinn und die Wirksamkeit der Islamischen Kapitalstrafen, welche bei ernsthaften Verbrechen, die gegen unschuldige Menschen und die Gesellschaft verübt werden, vorgeschrieben sind. Die muslimischen Gelehrten erklärten ferner, dass derartige Kapitalstrafen vernünftige Bestrafungen darstellen, die den Frieden, die Sicherheit und den Schutz der ganzen Gesellschaft bewahren. Außerdem reduzieren solche Strafen die prozentuale Verbrechensrate in der Gesellschaft.

Von sich aus erklärten die Europäer ihre Bewunderung für die von den muslimischen Gelehrten gegebenen detailgetreuen Erläuterungen über diese Art von Bestrafungen. Die Europäer bewunderten das Konzept der Menschenrechte im Islam.

Mile Pride, der Vorsitzende der europäischen Delegation, erklärte:
"Von diesem Ort und von diesem Land aus müssen die Menschenrechte allen Menschen auf der ganzen Welt erklärt und bekanntgegeben werden und von keinem anderen Land aus. Muslimische Gelehrte müssen diese unbekannten Menschenrechte der internationalen öffentlichen Meinung erläutern. In der Tat ist das Ansehen des Islam und der Islamischen Regeln und Herrschaft im Rest der Welt zerstört wegen der Ignoranz gegenüber diesen Menschenrechten und dem Fehlen von ordentlichem Wissen über sie."

Schlusswort

Abschließend kann ich zufrieden sagen, dass alles was in diesem Büchlein präsentiert wurde, eine einführende Abhandlung über die Menschenrechte im Islam darstellt. Ich hoffe und bete, dass diese Diskussion denjenigen Wege eröffnet, die mehr über die Wahrheit des Islam wissen möchten. Unglücklicherweise wurde er von modernen Muslimen genauso missgedeutet und missverstanden, wie von den Feinden des Islam.

Ich rufe die Leser dieses Büchleins auf, mehr über den Islam als Lebensweise zu erforschen, und zwar von glaubwürdigen und zuverlässigen Quellen. Die Leser sollten diese Quellen ohne Voreingenommenheit studieren.

Ich fühle mich verpflichtet, jenen Menschen Unterstützung anzubieten, die mehr über Islam als Lebensweise lernen und wissen möchten.

Ich möchte auch die Muslime, die andere zum Islam rufen, dazu anhalten, in ihrer Absicht ernst zu sein. Ihre Bemühungen dürfen nicht durch irgendwelche persönlichen Gewinne motiviert sein. Sondern sie sollten nur den Gefallen Allahs in diesem Leben und im Jenseits, um das ewige Leben in Ğannah, dem Paradies beabsichtigen. Einer der Gefährten des Gesandten Allahs sagte einmal, als er nach seinem Grund für die Teilnahme am Kampf für die Sache Allahs gefragt wurde: "Wir kamen, um die Menschen von der Anbetung anderer Menschen zu befreien und um sie aus der Ungerechtigkeit, die andere Religionen verursachten, herauszuholen und um ihnen die Gerechtigkeit des Islam zu bringen." Was den göttlichen Lohn im Jenseits angeht, so glauben wir Muslime, dass es zwei Arten des ewigen Lebens im Jenseits gibt, keine dritte. Diese sind Ğannah, das Paradies einerseits die Glückseligkeit und ewige Freude, und das Höllenfeuer andererseits die ewige Folter. Ğannah, das Paradies ist die gefällige Belohnung Allahs für jene, die Seinen Befehlen gehorchten. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Al- Imran (Das Haus Imran), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und wer eine andere Religion als den Islam begehrt; nimmer soll sie von ihm angenommen werden, und im Jenseits wird er unter den Verlierern sein. [3:85]

Es basiert auch auf der Ajat im Qur´an al-Karim Sura Al-Kahf (Die Höhle), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: {Wahrlich, jene, die da glauben und gute Werke tun – ihnen wird das Paradies von Al-Firdaus ein Hort sein, in dem sie auf ewig verweilen werden; von dort werden sie nicht weggehen wollen.] [18:107-108]

Desweiteren versprach Allah, der Allmächtige, denen, die seinen Befehlen nicht gehorchten und Ihm Partner zugesellten, das Höllenfeuer. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Al-Bayyinah (Der deutliche Beweis), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: {Wahrlich, jene, die ungläubig sind unter dem Volk der Schrift und die Götzendiener werden im Feuer der Ğahannam sein; ewig werden sie darin bleiben; diese sind die schlechtesten der Geschöpfe.] [98:6]

Seit der Ankunft des Islam haben die Feinde des Islam gegen den Islam Krieg geführt, und die Kriege halten an bis in unsere Zeit. Solche anti-islamischen Elemente haben in diesem Krieg die schlimmstmöglichen Mittel ausgenutzt. Ihre Vorkehrungen waren aber nicht erfolgreich. Sie können die Geisteskranken irreführen, aber gesunde und reife Menschen bleiben unangetastet. Abgesehen davon sind Leute mit gesundem Geist in der Lage, erfolgreich zwischen Wahrheit und Lüge zu unterscheiden. In der Tat kommen immer mehr eminente religiöse Menschen von anderen Religionen zum Islam als Lebensweise. Dieser in sich selbst auffällige Beweis zeigt die Großartigkeit des Islam als Religion und Lebensweise, und es beweist, dass dies mit Sicherheit die Göttliche Religion und der Glaube ist, den Allah herabgesandt hat. Allah, der Allmächtige, sicherte der Menscheit zu, Seine Religion des Islam zu bewahren. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Al-Hiğr, die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: {Wahrlich, Wir Selbst haben diese Ermahnung herabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein.] [15:9]

Laßt uns dieses Büchlein mit einem schönen Zitat des Gesandten Allahs beenden: "Die beliebtesten Menschen bei Allah sind die, die am nützlichsten [oder wohlbringensten für andere] sind. Die beliebtesten Taten bei Allah ist die Freude, die du einem [leidenden] Muslim bringst, oder wenn du einem Leidenden das Leid erleichterst, oder wenn du seine Schulden bezahlst, oder wenn du seinen Hunger stillst [indem du ihm zu Essen gibst]. Es ist wesentlich besser für mich, mit einem muslimischen Bruder zu gehen, um seine Bedürfnisse erfolgreich zu erledigen, als in der Abgeschiedenheit der Masğid (Moschee) einen ganzen Monat zu verbringen. Wer seinen Zorn [in dieser Welt] beherrscht, dem wird Allah seine Laster bedecken. Wer seinen Zorn beherrscht [unterdrückt], mit dem er fähig wäre, anderen zu schaden, dem wird Allah sein Herz am Tag des Gerichts mit Befriedigung [oder Freude] erfüllen. Wer geht, um einen muslimischen Bruder zu unterstützen, dem wird Allah die Schritte an dem Tage festigen, an dem die Schritte rutschen. Wahrlich, der schlechte Charakter und das schlechte Benehmen wird die [guten Taten und frommen Handlungen] vernichten [oder zerstören] wie Essig Honig vernichtet." Tabaraniy und Ibn Abu Dunya berichten diesen Hadith.