Öffentliches und privates Recht im Islam
Der Islam bemüht sich, die gesellschaftlichen Bindungen zwischen den Angehörigen der Islamischen Gesellschaft zu stärken. Deshalb nennt der Islam zuerst die Rechte der unmittelbaren Familienmitglieder. Alle Verwandten besitzen im Islam Rechte gegenüber einander. Der Wert und die Wichtigkeit derartiger Rechte ist abhängig vom Verwandtschaftsgrad. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura An-Nisa (Die Frauen), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Oh ihr Menschen, fürchtet euren Herrn, Der euch erschaffen hat aus einem einzigen Wesen; und aus ihm erschuf Er seine Gattin, und aus den beiden ließ er viele Männer und Frauen entstehen. Und fürchtet Allah, in Dessen Namen ihr einander bittet, sowie (im Namen) eurer Blutsverwandtschaft. Wahrlich, Allah wacht über euch. [4:1]
Desweiteren lehnt der Islam gewöhnliche Bindungen nicht ab. Zahlreiche Verbindungen unter den Menschen bilden ein Netzwerk, das die Menschen verbindet oder sie gesellschaftlich näher zusammenbringt. Distanzierte Menschen brauchen eine Art Band, das sie in einem geschlossenen Netz näher zusammenbringt, um einander behilflich zu sein. Damit schafft der Islam eine Grundlage für eine zusammenhaltende Gesellschaft. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Al-Hağğ (Die Pilgerfahrt) , die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Jenen, die, wenn Wir ihnen auf Erden die Oberhand gegeben haben, das Gebet verrichten und die Zakat entrichten und Gutes gebieten und Böses verbieten, (steht Allah bei). Und Allah bestimmt den Ausgang aller Dinge. [22:41]
Diese Art der Stärkung der Verbindungen basiert auch auf einer Überlieferung des Gesandten Allahs: “Das Beispiel der Gläubigen in ihrer Liebe, Zuneigung, Zusammenarbeit und Mitwirkung ist das eines Körpers: Wenn ein Organ des Körpers schmerzt, wird der ganze Körper den Schmerzenden unterstützen, indem er wach bleibt (als Verteidigung gegen Angriffe durch Fremdkörper) und fiebert (ein Zustand, der die Zusammenwirkung des gesamten Körpers als Verteidigung gegen eindringende Mikroorganismen oder Krankheiten zeigt).” (Sahih Al-Bukharyy, Hadith Nr. 2238 und Sahih Muslim, Hadith Nr. 2586.)
Aus diesem Grund gibt es viele wohletablierte öffentliche und private Rechte in der Islamischen Gesellschaft. Wir werden die wichtigsten beleuchten:
Die Rechte gegenüber Allah, den Allmächtigen
Das grundlegende Recht Allahs gegenüber dem Menschen ist, dass er Ihm allein dient, Ihm weder Rivalen, Partner, Helfer noch irgendwelche Söhne oder Töchter zu Seite stellt. Der Mensch muss das Zeugnis der Wahrheit ablegen. Er soll bezeugen, dass “es keine Gottheit gibt, ausser Allah allein”. Diese Bezeugung beinhaltet die folgenden Erfordernisse:
- Vollen Glauben: Der Mensch muss sich Allah aus vollem Glauben und Überzeugung unterwerfen. Er muss aus seinem Herzen heraus erklären, dass “es keine Gottheit gibt, ausser Allah allein”. Er besitzt keine Partner, Helfer, Sohn oder Ähnliches. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Muhammad 47:19, die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Wisse nun, dass kein Gott ausser Allah da ist, und bitte um Vergebung für deine Schuld und für die gläubigen Männer und die gläubigen Frauen. Und Allah weiss, wo ihr verkehrt oder euch aufhaltet. [47:19]
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Alleinige Anbetung: Allah allein ist es Wert, voll angebetet zu werden. Niemand besitzt das Recht angebetet zu werden anstatt oder neben Ihm. Alle Aussagen, Taten und verborgenen Absichten müssen mit dem, was Allah, der Allmächtige, erwählt hat, übereinstimmen. Alle Handlungen des Menschen müssen zum Gefallen des Allmächtigen erledigt werden. Allah der Allmächtige sagt im Qur´an al-Karim Sura Al-Ghafir (Der Vergebende), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und euer Herr sprach: “Bittet Mich; ich will eure Bitte erhören. Die aber, die zu überheblich sind, um Mir zu dienen, werden unterwürfig in Ğahannam eintreten.” [40:60]
Als Beispiel für diese Anbetung sei die Verrichtung der Pflichtgebete genannt. Eine der Früchte der Verrichtung und Aufrechterhaltung solcher Gebete ist, gute Taten zu tun und Schlechtes zu unterlassen. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al- Karim Sura Al-´Ankabut (Die Spinne), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Verlies, was dir von dem Buche offenbart wurde, und verrichte das Gebet. Wahrlich, das Gebet hält von schändlichen und abscheulichen Dingen ab; und Allahs zu gedenken, ist gewiss das Höchste. Und Allah weiss, was ihr begeht. [29:45]
Desweiteren sorgt die Entrichtung der Zakat an Bedürftige für die Selbstreinigung und Ausmerzung der Armut und des Geizes. Zusätzlich wird jemand, der Almosen gibt, rücksichtsvoll gegenüber anderen, insbesondere Bedürftigen und Armen gegenüber. Allah, der Allmächtige, sagt im Qur´an al-Karim Sura Al-Lail (Die Nacht) 92:17-20, die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Geschont von ihm wird derjenige sein, der gottesfürchtig ist, der sein Vermögen hergibt, um sich zu reinigen, und der keinem eine Gunst schuldet, die zurückgezahlt werden müsste, ausser dem Streben nach dem Wohlgefallen seines Herrn, des Allerhöchsten. [92:17-20]
Hağğ zu vollziehen, beinhaltet auch eine besondere Weisheit, wie Allah, der Allmächtige, im Qur´an al-Karim Sura Al-Hağğ (Die Pilgerfahrt) sagt, die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und rufe die Menschen zur Pilgerfahrt auf. Sie werden zu Fuß und auf jedem mageren Kamel aus allen fernen Gegenden zu dir kommen, auf dass sie allerlei Vorteile wahrnehmen und während einer bestimmten Anzahl von Tagen des Namens Allahs für das gedenken mögen, was Er ihnen an Vieh gegeben hat. Darum esst davon und speist den Notleidenden, den Bedürftigen. [22:28]
Solche gottesdienstlichen Handlungen sind in Härtefällen entweder vollständig aufgehoben oder zumindest mit Erlaubnis verringert. Die Erlaubnis beinhaltet aber keine Entschuldigung, die gottesdienstlichen Handlungen zu unterlassen. Zum Beispiel ist das Stehen ein Teil des täglich vorgeschriebenen Gebets. Wenn jemand nicht in der Lage ist, das Gebet im Stehen zu verrichten, darf er es im Sitzen beten. Wenn ein Betender nicht in der Lage ist, es im Sitzen zu verrichten, darf er / sie es im Liegen auf der Seite oder in Rückenlage oder in einer anderen Stellung, die ihm angenehmer ist, beten. Wenn ein Betender nicht in der Lage ist, auf eine der zuvor beschriebenen Arten zu beten, darf er zeigen, mit seinen Augen blinzeln und betet doch immer noch in einer angemessenen Weise, indem er seine Bewegungen für das Aufstehen, Beugen, Niederwerfen und Sitzen andeutet.
Ähnlich ist es dem männlichen Muslim vorgeschrieben, die täglichen Gebete in einer Gruppe, mit der Gemeinschaft zu verrichten (vorzugsweise den ersten Ruf) in der Moschee. Diese Regel ist nicht länger Vorschrift im Fall von Furcht vor Gefahr, starker Kälte, Regen, Schnee oder ähnlichen Bedingungen. Desweiteren ist es uns auferlegt, vor dem Beten die Gebetswaschung zu verrichten. Diese Pflicht wird aufgehoben, wenn das Wasser knapp ist. Ein Muslim, der kein zugängliches Wasser finden kann, darf Tayammun (trockene Waschung) verrichten und weiter beten, als wenn er die reguläre Gebetswaschung mit Wasser gemacht hätte. Desweiteren ist eine Frau vom Beten befreit, wenn sie ihre Regel hat oder nach der Geburt eines Kindes, bis sie vollkommen frei von Blutungen ist. Und die Muslima braucht die unter diesen Bedingungen verpassten Gebete nicht nachholen.
Ein Muslim, Mann oder Frau, der nicht Nisab (den Grundbetrag ab dem es Pflicht ist, Zakat zu bezahlen) besitzt, braucht keine Zakat zu bezahlen.
Ein alter Mensch, der nicht mehr in der Lage ist, zu fasten und ein kranker Mensch, der ebenfalls nicht fasten kann, sind vom Fasten befreit. Sie müssen seine Wiedergutmachung bezahlen. Die Wiedergutmachung besteht darin, einem Menschen für jeden nicht gefasteten Tag ein Essen zu bezahlen. Ähnlich geht es dem Reisenden, er darf sein Fasten während der Reise unterbrechen, denn Reisen beinhaltet Mühsal und Müdigkeit. Außerdem darf eine Frau, die ihre Regel hat oder eine Frau nach der Entbindung nicht fasten, bis die Blutungen vollkommen beendet sind. Diese Frauen müssen aber ihre versäumten Fastentage nachholen.
Hağğ, die Pilgerfahrt ist für eine Person keine Verpflichtung, die entweder aus physischen oder finanziellen Gründen nicht in der Lage ist, sie zu verrichten. Jemand, der sich finanziell die Pilgerfahrt leisten könnte, aber körperlich nicht dazu in der Lage ist, muss jemand anderen bezahlen, der für ihn die Hağğ-Riten ausführt. Jemand, der nicht genug Geld besitzt, ist nicht verpflichtet, diese Säule des Islam zu erfüllen, bis er es sich aus finanzieller Sicht leisten kann. Eine solche Person muss ausreichend Geld besitzen, um die Bedürfnisse von sich und seiner Familie zu befriedigen. Dies wird durch folgende Ajat des Qur´an al-Karim Sura Al-Imran (Das Haus Imran) begründet, die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: In ihm sind deutliche Zeichen – die Stätte Abrahams. Und wer es betritt, ist sicher. Und der Menschen Pflicht gegenüber Allah ist die Pilgerfahrt zum Hause, wer da den Weg zu ihm machen kann. Wer aber ungläubig ist – wahrlich, Allah ist nicht auf die Welten angewiesen. [3:97]
Wenn jemand einem Mangel an erlaubtem Essen ausgesetzt ist und kurz vor dem Verhungern steht, ist es ihm auch erlaubt, verbotene Nahrungsmittel zu sich zu nehmen (Fleisch von verendeten Tieren, Schwein und Wein). Trotzdem darf er nur die geringste Menge davon essen, die zur Aufrechterhaltung seines Lebens nötig ist. Dieses Gesetz hat seine Begründung im Qur´an al-Karim Sura Al-Baqarah (Die Kuh), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Verboten hat Er euch nur (den Genuss von) natürlich Verendetem, Blut, Schweinefleisch und dem, worüber etwas anderes als Allah angerufen worden ist. Wenn aber jemand (dazu) gezwungen ist, ohne (es) zu begehren und ohne das Maß zu überschreiten, so trifft ihn keine Schuld; wahrlich, Allah ist Allverzeihend, Barmherzig. [2:173]
Sayyid Qutub, ein wohlbekannter Gelehrter, kommentiert diese Ajat: “Dies ist der Glaube oder die Religion, welche die Menschlichkeit als menschliches Wesen anerkennt. Der Mensch wird weder als reiner Engel mit engelsgleichen Eigenschaften, noch als Teufel behandelt. Der Mensch wird entsprechend seiner körperlichen Fähigkeiten behandelt. Alle schwachen Punkte werden berücksichtigt, wenn es um die Pflichterfüllung des Gottesdienstes geht. Aber auch die Stärken werden berücksichtigt, wenn es um verpflichtende gottesdienstliche Handlungen aller Art geht. Mehr noch, der Mensch wird als Ganzes betrachtet und behandelt. Die Seele des Menschen, seine körperlichen Bedürfnisse, natürlichen Begehren, geistigen Fähigkeiten, emotionalen Fähigkeiten und andere Bedürfnisse werden in Betracht gezogen, wenn er verpflichtende oder auch freiwillige gottesdienstliche Handlungen ausführen soll. Diese sollen in einem Gleichklang der Qualität stehen. Es soll keine Härte entstehen, keine Last aufgebürdet und ihm nichts außerhalb der Reichweite des Menschen aufgetragen werden.”
Ein gläubiger Muslim muß voller Glauben in die “Namen” und “Eigenschaften”, die Allah Sich selbst gegeben hat, oder in jene, die Ihm Sein Prophet und Gesandter zugesprochen hat, erfüllt sein. Einem Menschen steht es nicht zu, Allah Namen oder Eigenschaften anzudichten, die weder Allah noch Sein Prophet und Gesandter Ihm zugeschrieben haben. Er darf keine unpassende Erklärung abgeben, oder jegliche Ähnlichkeit oder Form anbieten, um seine Meinung bezüglich dieser Namen und Eigenschaften von Allah auszudrücken. Dies hat seine Grundlage im Qur´an al-Karim Sura Asch-Schura (Die Beratung), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Der Schöpfer der Himmel und der Erde – Er hat aus euch selbst Gattinnen für euch gemacht und Paare aus den Tieren. Dadurch vermehrt er euch. Es gibt nichts Seinesgleichen; und Er ist der Allhörende, der Allsehende. [42:11]
Das menschliche Wesen muss es erreichen, sich Allahs Willen voll und ganz zu unterwerfen. Dies wird durch den bewußten Gehorsam gegenüber aller Befehle Allahs gezeigt. Dies hat seine Grundlage in den Anweisungen aus dem Qur´an al-Karim Sura Al-Ahzaab (Die Verbündeten), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und es ziemt sich nicht für einen gläubigen Mann oder eine gläubige Frau, dass sie – wenn Allah und Sein Gesandter eine Angelegenheit beschlossen haben – eine andere Wahl in ihrer Angelegenheit treffen. Und der, der Allah und Seinem Gesandten nicht gehorcht, geht wahrlich in offenkundiger Weise irre. [33:36]
Ein Muslim muss es erreichen, Allah und Seinen Gesandten völlig rein zu lieben. Diese Liebe soll die Liebe zu allen anderen Geschöpfen übertreffen. Diese Weisung hat ihre Grundlage auf den Befehlen im Qur´an al-Karim Sura At-Tauba (Die Reue), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Sprich: “Wenn eure Väter und eure Söhne und eure Brüder und eure Frauen und eure Verwandten und das Vermögen, das ihr euch erworben habt, und der Handel, dessen Niedergang ihr fürchtet, und die Wohnstätten, die ihr liebt, euch lieber sind als Allah und Sein Gesandter und das Kämpfen für Seine Sache, dann wartet, bis Allah mit Seiner Entscheidung kommt; und Allah weist den Ungehorsamen nicht den Weg.” [9:24]
Die Rechte gegenüber dem Propheten Muhammad
In Kürze können diese Rechte durch die folgende Erklärung umfasst werden: “Muhammad ist der Diener und Gesandte Allahs ”. Diese Erklärung benötigt Folgendes:
- Der unerschütterliche Glaube an die Allgemeingültigkeit von Muhammads Botschaft für die gesamte Menschheit. Islam richtet sich nicht nur an eine bestimmte Sorte Menschen, wie es bei den vorherigen Propheten und Gesandten der Fall war. Dies ist ersichtlich aus der Ajat aus dem Qur´an al-Karim Sura Al-A´raf (Die Höhen), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Sprich: “Oh ihr Menschen, ich bin für euch alle ein Gesandter Allahs, Dessen das Königreich der Himmel und der Erde ist. Es ist kein Gott außer Ihm. Er macht lebendig und lässt sterben. Darum glaubt an Allah und an Seinen Gesandten, den Propheten, der des Lesens und Schreibens unkundig ist, der an Allah und an Seine Worte glaubt; und folgt ihm, auf dass ihr rechtgeleitet werden möget.” [7:158]
- Der unerschütterliche Glaube, dass Allahs Gesandter und Prophet Muhammad vollkommen vor menschlichen Irrtümern geschützt war. Dem entspricht auch der Glaube, dass der Prophet bei der Überlieferung der vollständigen Botschaft Allahs nie etwas weggelassen oder hinzugefügt hat. Dies ist begründet durch die Ajat aus dem Qur´an al-Karim Sura An-Nağm (Der Stern), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Euer Gefährte ist weder verwirrt, noch befindet er sich im Unrecht, noch spricht er aus Begierde. [53:2-3]
- Der unerschütterliche Glaube, dass der Prophet Muhammad der letzte Prophet und Gesandte Allahs an die Menschheit ist. Schließlich ist er der beste aller Propheten und Gesandten und nach ihm kommt kein Prophet oder Gesandter mehr. Dies hat seine Begründung im Qur´an al-Karim Sura Al-Ahzaab (Die Verbündeten), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Muhammad ist nicht der Vater eines eurer Männer, sondern der Gesandte Allahs und der letzte aller Propheten, und Allah besitzt die volle Kenntnis aller Dinge. [33:40]
- Der unerschütterliche Glaube daran, dass die religiösen Pflichten und göttlichen Befehle an die Menschheit vollständig sind und dass der Prophet die Botschaft Allahs im Ganzen überliefert hat. Desweiteren hat der Prophet und Gesandte Allahs seiner Ummah, Gemeinschaft, den besten Rat und die beste Anleitung gegeben, nur Gutes zu tun und das Schlechte zu vermeiden. Dies ist belegt durch die Ajat im Qur´an al-Karim Sura Al-Ma´idah (Der Tisch), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Heute haben die Ungläubigen vor eurem Glauben resigniert; also fürchtet nicht sie, sondern fürchtet Mich. Heute habe Ich eure Religion vervollkommnet und Meine Gnade an euch vollendet und euch den Islam zum Glauben erwählt. Wer aber durch Hungersnot gezwungen wird, ohne sündhafte Neigung – so ist Allah Allverzeihend, Barmherzig. [5:3]
- Der unerschütterliche Glaube daran, dass die durch den Islam erlassenen Gesetze als vor Allahs Angesicht bewährt angesehen werden. Alle Arten des Gottesdienstes müssen von diesen göttlichen Gesetzen abhängen und sich um sie drehen. Die Hadlungen eines Menschen werden nicht anerkannt, Allah weiss es am besten, bis sie alle im Einklang mit diesen göttlichen Gesetzen stehen. Dies ist begründet durch die Ajat im Qur´an al-Karim Sura Al-´Imran (Das Haus ´Imran) , die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und wer eine andere Religion als den Islam begehrt: nimmer soll sie von ihm angenommen werden, und im Jenseits wird er unter den Verlierern sein. [3:85]
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Ein Gläubiger muss den Befehlen des Propheten absoluten Gehorsam leisten. Gleichzeitig muss er versuchen, jeglichen Akt des Ungehorsams zu vermeiden. Dies ist durch die Ajat im Qur´an al- Karim Sura Al-Haschr (Die Versammlung) begründet, die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Und was euch der Gesandte gibt, das nehmt an; und was er euch untersagt, dessen enthaltet euch. Und fürchtet Allah; wahrlich, Allah ist streng im Strafen. [59:7]
- Ein Muslim muss jeden Richtspruch, den der Prophet und Gesandte Allahs erlassen hat, voll anerkennen, tolerieren und damit zufrieden sein. Dies ist begründet durch die Ajat im Qur´an al-Karim Sura An- Nisa´ (Die Frauen), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Doch nein, bei deinem Herrn; sie sind nicht eher Gläubige, bis sie dich zum Richter über alles machen, was zwischen ihnen strittig ist, und dann in ihren Herzen keine Bedenken gegen deine Entscheidung finden und sich voller Ergebung fügen. [4:65]
- Ein Muslim muss jeder Sunnah folgen, und den glaubwürdigen Überlieferungen von dem Leben des Gesandten Allahs und Propheten . Niemand darf irgendeine Sunnah von Allahs Propheten und Gesandten verändern, etwas hinzufügen oder weglassen. Dies ist begründet durch die Ajat im Qur´an al-Karim Sura Al-´Imran (Das Haus ´Imran), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Sprich: “Wenn ihr Allah liebt, so folgt mir. Lieben wird euch Allah und eure Sünden vergeben; denn Allah ist Allvergebend, Barmherzig.” [3:31]
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Ein Gläubiger muss die Ehre und Würde, die Allah Seinem Propheten verliehen hat, bewahren. Niemand hat das Recht, seinen Rang zu übertreiben. Dies basiert auf der Aussage des Propheten: “Preist mich nicht mehr, als ich es verdiene. Allah erschuf mich als einen Sklaven – Diener, bevor Er mich zu Seinem Propheten, Gesandten berief.” (Tabarani)
- Ein Muslim muss Allahs Propheten und Gesandten jedesmal, wenn sein Name erwähnt wird, ehrenvoll begrüßen. Dies hat seine Begründung im Qur´an al-Karim Sura Al-Ahzaab (Die Verbündeten), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Wahrlich, Allah sendet Segnungen auf den Propheten, und Seine Engel bitten darum für ihn. Oh ihr, die ihr glaubt, bittet (auch) ihr für ihn und wünscht ihm Frieden in aller Ehrerbietung. [33:56]
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Ein Gläubiger muss wahre Liebe und Zuneigung zu dem Propheten und Gesandten Allahs vor allem anderen entwickeln. Und dies aufgrund der Gnade, des Wohlwollens und des Segens, dass der Prophet die Rechtleitung zur wahren Religion Allahs zu uns brachte. Diese Weisung hat ihre Grundlage auf den Befehlen im Qur´an al-Karim Sura At-Tauba (Die Reue), die der Bedeutung nach folgendermaßen übersetzt werden kann: Sprich: “Wenn eure Väter und eure Söhne und eure Brüder und eure Frauen und eure Verwandten und das Vermögen, das ihr euch erworben habt, und der Handel, dessen Niedergang ihr fürchtet, und die Wohnstätten, die ihr liebt, euch lieber sind als Allah und Sein Gesandter und das Kämpfen für Seine Sache, dann wartet, bis Allah mit Seiner Entscheidung kommt; und Allah weist den Ungehorsamen nicht den Weg.” [9:24]
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Ein Muslim muss jede Gelegenheit wahrnehmen, andere zur Botschaft Muhammads zu rufen. Dies muss voller Weisheit getan und
ausgeführt werden. Die Nichtsahnenden informieren, die Unwissenden belehren, den Glauben
der unschlüssigen Menschen bestärken; all dies muss mit einem hohen Grad der Weisheit geschehen.
Dies hat seine Begründung im Qur´an al-Karim Sura An- Nahl (Die Biene) 16:125, die der Bedeutung
nach folgendermaßen übersetzt werden kann:
Rufe zum Weg deines Herrn mit Weisheit und schöner Ermahnung auf, und streite mit ihnen auf die beste Art. Wahrlich, dein
Herr weiss am besten, wer von Seinem Weg abgeirrt ist; und Er kennt jene am besten, die
rechtgeleitet sind.
[16:125]
Zusätzlich basiert es auf der Aussage des Propheten und Gesandten Allahs: “Sendet zu meinen Gunsten wenigstens einen Vers.” (Bukhary, Hadith Nr. 3461 und Tirmidhi, Hadith Nr. 2669.)
- Rechte gegenüber anderen Propheten und Gesandten
- Die Rechte der Eltern
- Die Rechte des Ehemanns gegenüber seiner Frau
- Die Rechte der Ehefrau gegenüber ihrem Ehegatten
- Die Rechte der Kinder
- Die Rechte der Angehörigen